Seltene Ursache hartnäckiger Ulzera

NEU-ISENBURG (sec). Gastroduodenale Ulzera, die auf eine Standardtherapie mit PPI nicht ansprechen, können Hinweis auf ein Zollinger-Ellison-Syndrom sein. Die genaue Inzidenz des Zollinger-EllisonSyndroms (Gastrinom) ist nicht bekannt. Möglicherweise sind fünf bis zehn von 1 000 000 Menschen davon betroffen.

Veröffentlicht:

Typisch sind Hypersekretion des Magens, therapieresistente, oft blutende Ulzera sowie Nicht-B-Zelltumore des Pankreas (Riemann, J. F. et al. (Hrsg.): Gastroenterologie, Thieme, 2008, ISBN 978-3-13-141201-0). Die Tumoren sezernieren Gastrin sowie Progastrine als Vorstufen des Gastrins. Sporadische Gastrinome sind zu 50 bis 60 Prozent im Pankreas lokalisiert, zu 40 bis 50 Prozent im Duodenum, selten im Antrum. Gastrinome bei einer MEN1 (multiple endokrine Adenomatose Typ 1) treten oft multifokal auf; sie sind relativ klein (weniger als 2 cm Durchmesser) und zu über 60 Prozent im Duodenum lokalisiert. Duodenale und MEN-1-Gastrinome haben eine günstigere Prognose als Gastrinome im Pankreas, die zu 60 bis 90 Prozent metastasieren.

Diagnostik mit Sekretintest und Endosonografie.

Die Patienten fallen durch peptische Ulzera auf, begleitet von starken Oberbauchschmerzen, manchmal auch Erbrechen, Sodbrennen oder Dysphagie bei peptischen Stenosen. Die Ulzera liegen oft postbulbär und im Jejunum, seltener im Bereich der Kardia. Etwa jeder dritte hat gleichzeitig wässrige Diarrhoen. Auffällig können auch leichte bis mäßige Steatorrhoen sein. Diagnostisch entscheidend sind ein erhöhter Serumgastrinspiegel bei Magensäurehypersekretion und ein weiterer Anstieg der Gastrinspiegels beim Sekretintest. Ein recht sensitives bildgebendes Verfahren ist die Endosonografie.

Bei Patienten mit MEN-1-assoziierten Gastrinomen, besonders bei kleinen Gastrinomen, ist eine Operation nicht zwingend. Eine Pharmakotherapie ist mit Protonenpumpenhemmern (PPI) in hohen Dosierungen möglich. Zur Operation wird wegen des hohen Risikos einer Metastasierung besonders bei sporadischen Gastrinomen geraten. Bei Metastasen erfolgt eine Chemotherapie.

Lesen Sie dazu auch: Standard bei ERD: Step-down-Therapie mit PPI Nutzen von Therapie gegen H. pylori bei ERD noch unklar "On demand"-Therapie langfristig gut geeignet Zahnschmelz-Defekte als Folge von Reflux Probetherapie klärt Ursache der Schmerzen Kontrolle per Endoskopie ist oft nicht nötig

Ihr Newsletter zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: FIB-4 1,3: numerische 26%ige Risikoreduktion der 3-Punkt-MACE durch Semaglutid 2,4mg

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [17]

Kardiovaskuläre, renale und hepatische Komorbiditäten

Therapie der Adipositas – mehr als Gewichtsabnahme

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Wie ein gutes Offboarding gelingt

Wenn Mitarbeiter gehen: Praxisteams sollten diese acht Punkte beachten

Lesetipps
Ein älterer Herr, der einen medizinischen Fragebogen ausfüllt.

© buritora / stock.adobe.com

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant