Nahrungsergänzung

Steigert nitratreicher Rote-Bete-Saft bei COPD-Patienten den Effekt einer Reha?

Eine stickstoffreiche Nahrungsergänzung, etwa mit Rote-Bete-Saft, könnte die Ergebnisse einer pneumologischen Rehabilitation bei COPD-Patienten verbessern.

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Mit nitratreichem Rote-Bete-Saft hatte sich nach acht Wochen Reha die zurückgelegte Wegstrecke in der Interventionsgruppe um 60 Meter verbessert, in der Kontrollgruppe um 30.

Mit nitratreichem Rote-Bete-Saft hatte sich nach acht Wochen Reha die zurückgelegte Wegstrecke in der Interventionsgruppe um 60 Meter verbessert, in der Kontrollgruppe um 30.

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München. In einer randomisierten Studie absolvierten 165 Patienten mit COPD eine achtwöchige pneumologische Reha (Thorax 2020; 75(7): 547-555). Das Training bestand aus einer Mischung aus Aerobic- und Krafttraining, zweimal wöchentlich als Übungseinheiten unter Aufsicht, sowie einem Programm von Übungen, die zu Hause durchgeführt wurden.

Nach dem Zufallsprinzip wurden die Teilnehmer vor Studienbeginn zu gleichen Teilen in eine Interventions- und eine Kontrollgruppe aufgeteilt. Die Interventionsgruppe erhielt einen nitratreichen Rote-Bete-Saft, die Kontrollgruppe einen Rote-Bete-Saft, dem zuvor das Nitrat entzogen wurde, ansonsten aber nicht vom Saft der Interventionsgruppe zu unterscheiden war.

Alle Teilnehmer wurden angewiesen, 140 ml des jeweiligen Saftes drei Stunden vor jeder Übungseinheit zu trinken, teilt der Lungeninformationsdienst im Helmholtz Zentrum München mit.

Leistung gemessen im Shuttle-Walk-Test

Gemessen wurde, ob und wie sich die Leistung der Teilnehmer beim Shuttle-Walk-Test mit steigender Intensität (ISWT) durch die Nahrungsergänzung veränderte. Geprüft wurden unter anderem auch die Lebensqualität, die körperliche Aktivität und Blutdruckparameter.

Beim ISWT umrunden ja die Probanden gehend zwei Pylonen, eine Rundenlänge beträgt zehn Meter. Jede Minute soll die Gehgeschwindigkeit erhöht werden. Der Test endet entweder, wenn die Probanden den Test aufgrund von Atemnot beziehungsweise Erschöpfung abbrechen müssen oder, wenn die Gehgeschwindigkeit nicht mehr gehalten werden kann. Gemessen wird die zurückgelegte maximale Wegstrecke.

Zurückgelegte Wegstrecke verbesserte sich

Das Ergebnis nach acht Wochen Reha: Die zurückgelegte Wegstrecke verbesserte sich in der Interventionsgruppe um durchschnittlich 60 Meter, in der Kontrollgruppe waren es 30 Meter.

Zudem hatten Patienten, die den nitratreichen Saft tranken, am Ende des Studienzeitraums einen niedrigeren Blutdruck und legten täglich mehr Schritte zurück als die Kontrollgruppe. Die positiven Ergebnisse zeigten sich auch noch eine bis zwei Wochen nach der letzten Einnahme des Saftes.

Da Nitrat im Körper eine Halbwertszeit von weniger als 24 Stunden hat, handle es sich daher wohl nicht nur um einen akuten Effekt der Nahrungsergänzung, heißt es in der Mitteilung. Nebenwirkungen der Behandlung hätten sich nicht gezeigt.

Eine Nahrungsergänzung mit Nitrat scheine demnach eine gut verträgliche und wirksame Möglichkeit zu sein, um den Nutzen der pneumologischen Rehabilitation bei COPD noch zu verbessern.

Allerdings seien weitere längerfristige Studien erforderlich, um festzustellen, ob die positiven Ergebnisse der Studienautoren um Dr. Matthew J Pavitt vom Imperial College London auch im Laufe der Zeit erhalten bleiben, so der Lungeninformationsdienst . (eb/ikr)

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