Erektile Dysfunktion

Stoßwellen verhelfen zu Erektionen

Veröffentlicht:

HONG KONG. Männern mit schwerer erektiler Dysfunktion (ED) lässt sich offenbar mit einer Stoßwellentherapie auf die Sprünge helfen, wie eine Studie ergeben hat.

Forscher der Chinesischen Universität in Hong Kong haben dabei 30 ED-Patienten mit einer niedrig-energetischen extrakorporalen Stoßwellentherapie (Li-ESWT) behandelt.

28 weitere ED-Patienten dienten in der prospektiven randomisierten Studie als Kontrollen; sie erhielten nur eine Scheintherapie (Int J Urol 2014, online 17. Juni).

Bei der Li-ESWT wird der Penis manuell gestreckt und die Schockwellen werden an verschiedenen Punkten am Penisschaft in einer Frequenz von 120 Impulsen pro Minute ausgeübt.

Eine Lokalanästhesie ist dabei nicht erforderlich. Eine Sitzung dauert etwa 20 Minuten. Insgesamt wurden zwölf Sitzungen über neun Wochen durchgeführt (zweimal wöchentlich mit drei Wochen Pause).

Ergebnis: Zwischen beiden Gruppen gab es 13 Wochen nach Therapiebeginn zunächst keinen signifikanten Unterschied. Beim International Index of Erectile Function-ED (IIEF-ED) erreichte die ESWT-Gruppe im Mittel 17,8 Punkte, die Vergleichsgruppe 15,8 Punkte.

IIED-Werte von 17 bis 21 Punkten entsprechen dabei einer leichten ED, 12 bis 16 Punkte einer mäßig ausgeprägten ED und Werte zwischen 1 und 7 Punkte sprechen für eine schwere ED.

Signifikante Besserung nur bei schwerer ED

Das Bild änderte sich, wenn man die Patienten je nach der Schwere ihrer Ausgangssymptome in Gruppen einteilte: Nur in der Gruppe mit schwerer ED zeigte sich eine statistisch signifikante Verbesserung durch Li-ESWT gegenüber der Scheinbehandlung (ESWT-Gruppe: 10,1 Punkte Verbesserung zum Ausgangswert, Kontrollgruppe: 3,2 Punkte Verbesserung).

In einem Kommentar zu der Studie wird vor allem die relativ hohe Zahl der Sitzungen kritisiert. Dies habe dazu beigetragen, dass immerhin zwölf Männer die Studie vorzeitig abbrachen.

Ansonsten wird der Ansatz positiv beurteilt. Sollten sich die Ergebnisse in einer größeren Population bestätigen, stehe eine zusätzliche Option zur Behandlung von Männern mit ED zur Verfügung.

Es wird zudem vorgeschlagen, die ESWT mit der medikamentösen Therapie zu kombinieren, wenn Patienten auf eines der beiden Verfahren allein nicht ansprechen. (eo)

Das könnte Sie auch interessieren
Was zur Prophylaxe wirklich nützt

© bymuratdeniz / Getty Images / iStock

Rezidivierende Harnwegsinfekte

Was zur Prophylaxe wirklich nützt

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Fast jede Frau macht die Erfahrung einer Blasenentzündung. Häufigster Erreger ist E. coli.

© Kateryna_Kon / stock.adobe.com

Prophylaxe von Harnwegsinfekten

Langzeit-Antibiose nicht mehr First Line

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Dermapharm AG
Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Experten-Workshop

Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Abb. 1: Reduktion von HWI-Rezidiven nach initialer Verordnung des Phytotherapeutikums im Vergleich zur initialen Verordnung eines Antibiotikums

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [1]

Real-World-Daten zu unkomplizierten Harnwegsinfektionen

Pflanzliches Arzneimittel: weniger Rezidive als unter Antibiotikum

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Repha GmbH Biologische Arzneimittel, Langenhagen
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Lungensurfactant

Warum Seufzen der Atmung gut tut

Lesetipps
Der Rücken eines Mannes mit Gürtelrose zeigt Vesikel.

© Chinamon / stock.adobe.com

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung