Viererkombi

Strategie gegen Karzinome der Nebenniere

Eine Viererkombination ist beim Nebennierenkarzinom effektiver als eine Zweierkombination.

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MÜNCHEN. Eine internationale Studie zeigt erstmals, welche Chemotherapie beim Nebennierenkarzinom besonders wirksam ist (NEJM 2012; 366: 2189-2197).

Für diese Studie erhält Professor Martin Fassnacht von der Uni München den mit 7500 Euro dotierten Wissenschaftspreis der Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie (AIO) der Deutschen Krebsgesellschaft, teilt die Uni München mit.

In Deutschland treten pro Jahr 80 bis 120 Nebennierenkarzinome auf, oft bei jungen Menschen von 20 bis 40 Jahren.

Mehr als die Hälfte stirbt in den ersten drei bis vier Jahren nach der Diagnosestellung, denn viele haben schon zu Beginn der Erkrankung Metastasen, meist in Leber, Lunge und Knochen.

Die 2004 gestartete internationale Studie FIRM-ACT zeigt: Eine Chemotherapie mit den vier Medikamenten Mitotane, Etoposid, Doxorubicin und Cisplatin ist deutlich effektiver als die Zweierkombi aus Mitotane und Streptozotocin.

So lebten ein Jahr nach Therapiebeginn noch 26 Prozent der Patienten mit der Viererkombination, ohne dass die Erkrankung voranschritt. Mit der Zweierkombi waren es nur sieben Prozent.

Bei der Viererkombi war zudem die Zahl der Patienten, bei denen sich die Tumormasse verkleinerte, deutlich größer. Insgesamt waren 304 Patienten mit Nebennierenkarzinom im fortgeschrittenen Stadium eingebunden.

Betreut wurden sie an 40 Zentren in zwölf Ländern. Aus Deutschland stammten 103 Patienten. FIRM-ACT ist weltweit die größte Studie ihrer Art. (eb)

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