Projekt

Werden Sie zum Mückenjäger!

Wandern Überträgermücken tropischer Krankheiten ein? Der Frage geht ein Projekt nach.

Veröffentlicht:

MÜNCHEBERG. Forscher rufen dazu auf, bundesweit möglichst viele Stechmücken zu fangen und einzusenden (Infos zu den Modalitäten: www.mueckenatlas.de). "Wir sind dankbar für jede Mücke", sagte die Biologin Doreen Walther vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg in Brandenburg.

Seit 2012 kartiert das ZALF zusammen mit dem Friedrich-Löffler-Institut für Tiergesundheit (FLI) in Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) die in Deutschland vorkommenden Mückenarten. In diesem Jahr haben Sammler laut Walther bereits rund 600 Mücken eingeschickt.

Der sogenannte Mückenatlas soll helfen, das Risiko für durch Stechmücken übertragene Krankheiten abzuschätzen. Als besonders gefährlich gilt die asiatische Tigermücke (Aedes albopictus), die hierzulande auch schon vereinzelt nachgewiesen worden ist.

Dank der Einsendungen für den Mückenatlas wurde ihre Präsenz in den vergangenen Jahren in Baden-Württemberg und Thüringen belegt. Die Mücke kommt bereits in 18 Ländern Europas vor, darunter vor allem in Mittelmeerstaaten wie Frankreich, Italien, Spanien, Kroatien, Griechenland und die Türkei. In Madeira hatte es nach Einwanderung der Tigermücke einen Dengue-Ausbruch gegeben.

"Durch die in Europa in den letzten Jahren vereinzelten Ausbrüche von Stechmücken übertragenen Krankheiten, wie Dengue-, Westnil- oder Chikungunya-Fieber, sowie den jüngsten Zika-Virus-Ausbruch in Südamerika wurde die aktuelle Bedeutung von Stechmücken als Krankheitsüberträger unter Beweis gestellt", erklärt Walther. "Zur Risikoabschätzung benötigen wir dringend Daten zur Verbreitung der in Deutschland vorkommenden invasiven und einheimischen Arten."

Experten rechnen damit, dass es wegen der Wetterlage mit regional starken Regenfällen und sommerlichen Temperaturen in diesem Jahr zu einer Mückenplage kommen könnte, da viele potenzielle Brutplätze entstehen. (dpa/eis)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Sie fragen – Experten antworten

Geimpft mit Varilrix: Wie nun gegen Herpes zoster impfen?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gegen unerwartete Gesprächssituationen gewappnet

Tipps für MFA: Schlagfertigkeit im Praxisalltag

Lesetipps
HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick

Die Hand eines Labortechnikers mit einem Blutröhrchen und einem Regal mit anderen Proben.

© angellodeco / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Chronisch entzündliche Darmerkrankung noch vor Ausbruch identifizieren

Bei Leberzirrhose liegt das Risiko für eine Dekompensation im ersten Jahr nach Diagnosestellung bei bis zu 30 Prozent; eine der häufigsten Formen der Dekompensation, Aszites, entwickelt sich im Laufe des Lebens bei bis zu 40 Prozent der Personen mit Leberzirrhose.

© Dr_Microbe / stock.adobe.com

Studie mit über 10.000 Personen

Leberzirrhose: Niedrigere Komplikationsrate unter SGLT-2-Inhibitoren