Deutsche Krebshilfe

Comprehensive Cancer Center Niedersachsen zum onkologischen Spitzenzentrum ernannt

MH Hannover und Unimedizin Göttingen erhalten gemeinsam die Anerkennung als Comprehensive Cancer Center.

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Hannover/Göttingen. Die Deutsche Krebshilfe hat das gemeinsame Comprehensive Cancer Center Niedersachsen (CCC-N) der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und der Unimedizin Göttingen (UMG) zum onkologischen Spitzenzentrum ernannt.

Nach den Versuchen der beiden Hochschulen, allein das Rennen zu machen, haben sie sich auf Initiative des niedersächsischen Kultur- und Wissenschaftsministers Björn Thümler (CDU) 2019 zu einer gemeinsamen Bewerbung entschlossen. Der Zuschlag der Krebshilfe bedeutet Auszeichnung und Millionen-Förderung zugleich.

Neue Diagnose- und Therapieansätze

Mit der Ernennung der beiden Institutionen „verschwindet ein weißer Fleck auf der Landkarte Deutschlands“, sagt Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe, der „Ärzte Zeitung“. Bis dahin förderte die Krebshilfe bundesweit 13 CCC – aber keines zwischen Hamburg und Frankfurt, Köln und Berlin.

Mit der Auszeichnung wird dem CCC-N von den internationalen Experten bescheinigt, dass sie Krebspatienten auf höchstem medizinischem Niveau und dem aktuellen Stand der Forschung behandeln. Das CCC-N entwickle neue Diagnose- und Therapieansätze, sowie Standards für Versorgungsabläufe, von denen auch andere Versorgungseinrichtungen in Niedersachsen profitierten. Wichtig sei, „dass die interdisziplinäre Zusammenarbeit in den Zentren funktioniert“, betont Nettekoven.

„Patientenversorgung weiter verbessern“

Das gelte auch für die Wirkung auf das Umland, um viele Patienten zu erreichen. Wichtige Kriterien für ein CCC seien etwa „das Vorhalten von palliativmedizinischen Strukturen, Psychoonkologie sowie die Einbindung von Selbsthilfegruppen“, sagt Nettekoven.

Aber es gehe auch um das Wissen, das durch Krebsforschung geschaffen werde: „Mit der Struktur eines Comprehensive Cancer Center sowie mit Netzwerkpartnern wie umliegenden Krankenhäusern und niedergelassenen Onkologen können beispielsweise bedeutend mehr Patienten in wichtige klinische Studien eingebracht werden, um so die Patientenversorgung weiter zu verbessern.“

Jährliche Förderung von 750.000 Euro

Die Anerkennung als Spitzenzentrum war schon mehrfach von den beiden Universitäten einzeln angestrebt worden. „Aber die uns vorgelegten Anträge und Konzepte haben nicht überzeugt“, so Nettekoven. Bei den ersten Bewerbungen hätten die Gutachter nicht den Eindruck gehabt, „dass die Onkologie einen angemessen hohen Stellenwert im jeweiligen Gesamtzentrum hatte“.

Das neue Spitzenzentrum wird mit 750.000 Euro jährlich über vier Jahre gefördert. Alle vier Jahre wird ein CCC auf Leistung, Qualität und Weiterentwicklung geprüft. 50.000 Menschen in Niedersachsen erkranken jährlich neu an Krebs. (cben)

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