Kein Überblick

Corona-Impfstatus in Brandenburger Heimen nicht bekannt

Das Landesgesundheitsministerium Brandenburg kann nicht angeben, wie viele Personen in welchen Pflege-Einrichtungen bereits gegen SARS-CoV-2 geimpft sind.

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In Brandenburg herrscht Unklarheit, wie viele Personen die mobilen Impfteams in Heimen und anderen Einrichtungen noch impfen müssen.

In Brandenburg herrscht Unklarheit, wie viele Personen die mobilen Impfteams in Heimen und anderen Einrichtungen noch impfen müssen.

© hercher / stock.adobe.com

Potsdam. Brandenburgs mobile Impfteams werden möglicherweise erst Ende Juli die Zweitimpfungen in den Einrichtungen der Pflege und der Eingliederungshilfe, also der Wohnstätten für Menschen mit Behinderung, vollständig abgeschlossen haben. Das geht aus einer Antwort des Potsdamer Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz auf eine „Kleine Anfrage“ des Landtagsabgeordneten Ronny Kretschmer (Linke) hervor.

Dabei war es dem Ministerium nicht möglich, anzugeben, wie viele Bewohner von welchen Einrichtungen bereits geimpft sind: Sowohl in den Altenheimen und Tagespflegen als auch in den Behinderteneinrichtungen erfassen die mobilen Impfteams nur die Zahl der insgesamt durchgeführten Impfungen. Es werde dabei nicht zwischen Bewohnern und Mitarbeitern unterschieden. „Eine Aussage über die noch zu impfenden Personen ist leider ebenfalls nicht möglich“, heißt es in der Antwort.

Dem Land fehle der Überblick, monieren Kritiker

Dagegen hatte Ministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) in einer Sitzung des Gesundheitsausschusses am 14. April noch erklärt, dass in Einrichtungen der Altenpflege nunmehr alle Bewohnerinnen und Bewohner geimpft seien – mit Ausnahme derer, die durch die übliche Fluktuation hinzugekommen seien. Woher die Ministerin das im Ausschuss wusste, ist an Hand der Antwort auf die Anfrage allerdings nicht nachvollziehbar.

Der Fragesteller Kretschmer zeigte sich gegenüber der „Ärzte Zeitung“ über die Antwort des Ministeriums empört. „Seit Ende Dezember 2020 sind die mobilen Impfteams im Land unterwegs, um die besonders gefährdeten Menschen in ihren Einrichtungen zu impfen“, sagte Kretschmer. „Zunächst hieß es, man habe Ende März diese Aufgabe abgeschlossen, dann Ende April – nun heißt es 31. Juli – darüber kann man nur den Kopf schütteln.“ Scheinbar liege das nicht an der Arbeit der Impfteams: „Dem Land fehlte und fehlt immer noch schlicht der Überblick, wer in den Einrichtungen eine Impfung erhalten hat und wer nicht und welche Einrichtungen abgedeckt wurden.“

Sprecher des Innenministeriums sieht nur noch kleine Impflücken

Nach Angaben des Sprechers des für die Impfkoordination zuständigen Potsdamer Ministeriums für Inneres und Kommunales, Martin Burmeister, seien die mobilen Impfteams mit den Pflegeeinrichtungen und den Einrichtungen der Eingliederungshilfe größtenteils fertig. Das in der Antwort auf die Anfrage genannte Datum 31. Juli könne sich nur auf die Gesamtaufgaben der Mobilen Impfteams beziehen. Zudem seien einige Wohnungsloseneinrichtungen, sehr kleine Pflege-WGs und Einrichtungen, die erst während der letzten Monate neu gegründet worden, noch nicht versorgt. (lass)

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