Versorgung

Thüringer CDU fordert schnellere Anerkennung ausländischer Medizinabschlüsse

Veröffentlicht:
Der gesundheitspolitische Sprecher der Thüringer CDU-Fraktion, Christoph Zippel, fordert eine schnellere Anerkennung ausländischer Abschlüsse bei Medizinern.

Der gesundheitspolitische Sprecher der Thüringer CDU-Fraktion, Christoph Zippel, fordert eine schnellere Anerkennung ausländischer Abschlüsse bei Medizinern.

© Bodo Schackow / picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Erfurt. Die Thüringer CDU-Fraktion hat eine zügigere Anerkennung der Abschlüsse ausländischer Ärzte angemahnt. „Ein ausländischer Arzt braucht in Thüringen anderthalb Jahre für seine Anerkennung. In Hessen dauert das acht Wochen. Das ist ein unhaltbarer Zustand“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Christoph Zippel, am Samstag. Auch Thüringens Migrationsbeauftragte, Mirjam Kruppa, hatte jüngst kritisiert, wie lange die Anerkennung von Berufsabschlüssen in Thüringen dauert. Hoffnungen der Landesregierung auf eine Beschleunigung liegen in der Schaffung eines Landesmigrationsamtes.

Angesichts des Mangels an Ärzten in ländlichen Regionen forderte Zippel auch Tempo bei der Einführung einer Landarztquote und eine Reaktivierung von Teilen der „über 4000 derzeit nicht tätigen Ärzte“. Prozesse in den Praxen sollten seiner Meinung nach entbürokratisiert werden, „neue Formen der medizinischen Versorgung wie der Tele-Notarzt könnten zudem für Entlastung sorgen“, so Zippel.

Landarztquote ab Wintersemester 2024/25?

Ende Januar hatte Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) einen ersten Gesetzentwurf zur Einführung der Landarztquote in Thüringen vorgestellt. Nach den Plänen der Landesregierung sollen an der Universität Jena voraussichtlich ab dem Wintersemester 2024/25 sechs Prozent der Studienplätze für Humanmedizin an Bewerber gehen, die sich vorab zu einer mindestens zehnjährigen Hausarzttätigkeit in einer Ärztemangelregion in Thüringen verpflichten.

In mehreren anderen Bundesländern gibt es solche Modelle bereits. Mit dem Gesetzentwurf soll auch ein Landtagsbeschluss aus dem Jahr 2020 umgesetzt werden, der eine solche Quote forderte.

Lesen sie auch

Zippel warnte vor den Konsequenzen des demografischen Wandels im Gesundheitsbereich. „Der demografische Wandel trifft das Gesundheitssystem mit voller Breitseite. Der Bedarf an medizinischer Behandlung wächst im ganzen Land, das Durchschnittsalter niedergelassener Ärzte liegt aber bei deutlich über 50 Jahren. Hier klafft zeitnah ein großes Loch in der Grundversorgung“, sagte Zippel. Das Gesundheitssystem stehe vor dem Kollaps.

Nach einer Ende Januar veröffentlichten Prognose des Landesamtes für Statistik werden in Thüringen im Jahr 2042 nur noch rund 1,92 Millionen Menschen leben – und damit rund 183.100 Menschen weniger als im Jahr 2021. Demnach sterben weiterhin mehr Menschen im Freistaat als Kinder geboren werden. (dpa/th)

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert