Kommentar zur Telemedizin im Rettungsdienst

Viel Geld – gut investiert

Schleswig-Holstein setzt im Rettungswesen stark auf den Einsatz von Telemedizin. Pionier ist der hohe Norden damit nicht. Aber das Geld ist gut angelegt.

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

Notfallsanitäter treffen als erste am Unfallort ein. Wenn sie sich ohne Zeitverlust mit einem Arzt in einer Telemedizinzentrale verbinden können und diese Verbindung auch im Rettungswagen zu einer sofortigen ärztlichen Begleitung führt, leuchten die Vorteile der in fünf schleswig-holsteinischen Landkreisen angedachten telemedizinischen Unterstützung sofort ein.

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Die dafür erforderliche Technik wird viel Geld kosten, das aber sinnvoll eingesetzt ist. Die Probleme für eine zügige Umsetzung liegen anderswo: Zeit und Personal. Bis allein alle Wagen der Fahrzeugflotte nur in den teilnehmenden Landkreisen umgerüstet und die Besatzungen entsprechend geschult sind, werden voraussichtlich Jahre vergehen. Wann der Rest des Landes davon profitieren wird, ist nicht absehbar. Der Aufbau des Telemedizinzentrums wird ebenfalls dauern. Die herausfordernde Tätigkeit der dort eingesetzten Ärzte wird ein spannendes Arbeitsfeld, für das die Betreiber in den Wettbewerb um ohnehin gesuchte Arbeitskräfte gehen müssen.

Dennoch ist der Schritt, den Schleswig-Holstein nun geht, richtig. Die Landstriche im Norden sind schon wegen der Entfernungen prädestiniert dafür, telemedizinische Unterstützung einzusetzen. Schleswig-Holstein erfindet das Konzept nicht, in einigen anderen Regionen ist man längst weiter. In diesem Fall profitiert der Norden – wo sich die Gesundheitsakteure gerne als Treiber verstehen und neue Versorgungsmodelle erproben – vom Pioniergeist in anderen Regionen.

Schreiben Sie dem Autor: gp@springer.com

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