Internationaler Tag der Sauberen Luft

Klima-Ärzte fordern Scholz zum Handeln für saubere Luft auf

Die Klima-Organisationen KLUG und HEAL rufen Bundeskanzler Scholz zu mehr Engagement im Kampf gegen Luftverschmutzung und die Klimakrise auf – für eine bessere Gesundheit der Menschen im Land.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
Bundeskanzler Olaf Scholz mit Augenklappe im Bundestag.

Richtungsweisende Entscheidungen in puncto Bekämpfung der Luftverschmutzung und der Klimakrise fordern die Verbände KLUG und HEAL in einem offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz.

© FILIP SINGER / EPA / picture alliance

Berlin. Zum Internationalen Tag der Sauberen Luft an diesem Donnerstag fordern die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) und die Health and Environment Alliance (HEAL) Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in einem offenen Brief auf, sich „für bessere Luftqualität einzusetzen, die allen Menschen hilft, aber besonders den sozial Schwachen in unserer Gesellschaft. Luftverschmutzung ist immer noch der größte umweltbedingte Risikofaktor für unsere Gesundheit.“

Wie die beiden Organisationen nachdrücklich hinweisen, lebten laut Umweltbundesamt in Deutschland Menschen mit geringem Einkommen und niedriger Bildung oft mit höheren Umweltbelastungen als besser gestellte Menschen. In Städten seien Menschen mit niedrigem Sozialstatus häufiger Luftverschmutzung und Lärm ausgesetzt und hätten weniger Zugang zu Grünflächen.

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Eine neue Analyse im Lancet Public Health zeige auf, dass in mehr als 800 untersuchten Städten in der EU der Verkehrssektor eine der wichtigsten Quellen für die Krankheitslast durch schlechte Luftqualität sei, dann folgten Emissionen der privaten Haushalte, beispielsweise durch Kaminholzverbennung, und die Landwirtschaft.

Revision der EU-Luftqualitätsrichtlinie als zentrale Stellschraube

„Ein ambitioniertes Gesetz zur Verbesserung der Luftqualität wird deshalb insbesondere die sozial Schwachen schützen, die häufig an Orten mit schlechter Luftqualität leben, und damit entscheidend zur Verbesserung der Umweltgerechtigkeit beitragen“, heißt es in dem Brief weiter. Scholz, so lautet die im offenen Brief geäußerte Bitte, solle sich also dafür einsetzen, dass die Revision der Luftqualitätsrichtlinie bis zu den Europawahlen 2024 abgeschlossen ist und gleichzeitig die vollständige Angleichung der Grenzwerte an die WHO-Empfehlungen sowie ein Gesetzespaket, das die Krankheitslast deutlich reduziert, unterstützen.

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„Die Revision der EU-Luftqualitätsrichtlinie ist eine sehr wichtige Gelegenheit, die Gesundheit der Menschen zu schützen und die Klimakrise mit ihren zusätzlichen negativen Folgen für die Gesundheit einzudämmen, denn Luftverschmutzung und Klimakrise haben oft gemeinsame Ursachen (insbesondere die Verbrennung

fossiler Energien und die Verbrennung von Holz). Selten sind daher die Synergien zwischen Gesundheits-, Umwelt- und Klimaschutz so groß wie bei der Bekämpfung der Luftverschmutzung“, so Anja Behrens, Sprecherin der KLUG-AG Saubere Luft, und Anne Stauffer, stellvertretende Geschäftsführerin bei HEAL.

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