„ÄrzteTag“-Podcast

Ist die gematik nicht doch das bessere Gesundheits-IT-Unternehmen, Frau Wendling?

Noch in diesem Herbst soll das Gesundheits-Digitalagentur-Gesetz das Parlament passieren. Es könnte der gematik zusätzliche Befugnisse geben. Die Industrie sieht die Entwicklung skeptisch. bvitg-Geschäftsführerin Melanie Wendling erläutert im Podcast, warum.

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Podigee Um mit Inhalten aus Podigee und anderen sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Mit dem Digitalagenturgesetz GDAG will das Bundesgesundheitsministerium (BMG) die Kompetenzen der gematik erweitern. Dadurch soll die Digitalisierung im Gesundheitswesen beschleunigt werden. Bei dem Ziel – schnellere Digitalisierung – ist die Industrie mit dem BMG einer Meinung. Allerdings hegen die Unternehmen erhebliche Zweifel, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist. Warum das so ist, erläutert Melanie Wendling, Geschäftsführerin des Bundesverbands Gesundheits-IT – bvitg e. V., im „ÄrzteTag“-Podcast.

Das Gesetz sei „hinreichend unkonkret“, klagt Wendling im Gespräch. Der Branchenverband stört sich vor allem an der Formulierung, die gematik könne Produkte zertifizieren, aber auch selbst entwickeln. Welche Produkte selbst entwickelt werden könnten, das werde nicht näher ausgeführt.

Wenn die zukünftige Digitalagentur aber selbstständig Anwendungen auf dem Markt anbieten werde, dann könnte dies zu Wettbewerbsverzerrungen führen. „Der Staat hat bisher bei der Digitalisierung nicht bewiesen, dass er es besser kann“, sagt Wendling. Ob eine gematik zum Beispiel ein besseres Praxisverwaltungssystem zustande bringe, sei fraglich.

Die Industrie sei in der Vergangenheit gerne als der Buhmann hingestellt worden, wenn etwas in der Telematikinfrastruktur nicht sofort funktioniert habe. Aber „Digitalisierung heilt nicht die schlechten Prozesse, die wir im Gesundheitswesen haben“, betont die bvitg-Geschäftsführerin. Die vielen Brüche zwischen den Sektoren spiegelten sich in den komplexen digitalen Anwendungen.

Im Podcast beschreibt Wendling, wie eine Spezifikation für eine neue Anwendung der Telematikinfrastruktur entsteht: „Es gibt keinen definierten Prozess“, klagt sie. Die gematik spreche mit allen, dann entwickele sie daraus eine Spezifikation. Auch die Industrie gebe ihre Anmerkungen dazu, aber ob diese ankomme, wahrgenommen werde und was damit passiere – darüber gebe es keine Transparenz. Am Ende werde meistens einer vergessen. Dann müsse die Spezifikation verändert werden, und das verlängere den Prozess.

Wendling erläutert im Gespräch ebenfalls die Erwartungen der Industrie an das Kompetenzzentrum für Interoperabilität, sie beschreibt, welche Defizite die ePA am Anfang noch haben wird und wie sie hofft, dass die Fehler der Vergangenheit in der nächsten Stufe der Telematikinfrastruktur nicht wiederholt werden.

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie steht es um den Datenschutz bei der ePA, Frau Specht-Riemenschneider?

Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Carl Billmann, Leiter der Stabsstelle IT, Marketing & Kommunikation bei BillmaMED, Medizinstudent mit dem Berufsziel Dermatologe.

© Doctolib

Interview

„Am Empfang haben wir Stress rausgenommen“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kasuistik

Seltene Manifestation eines Eagle-Syndroms

Fettgewebe als Entzündungsorgan

Deshalb lohnt sich Abnehmen auch bei Gelenkrheuma

Lesetipps
Keine Hürden mehr: Websites sollen künftig so problemlos wie möglich zu erfassen und zu bedienen sein.

© VZ_Art / Stock.adobe.com

Neues Teilhabegesetz geht an den Start

So wird Ihre Praxis-Homepage barrierefrei

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung