„ÄrzteTag“-Podcast
Tausende CME-Punkte, Glitzer und Haxe – was bringt der 2. BAM, Sandra Blumenthal und Ruben Bernau?
Mitte Juni steigt in Berlin der 2. BAM – Fortbildung für das ganze hausärztliche Praxisteam, inklusive MFA und PCM. Was an diesen zwei Tagen so besonders ist, erzählen Sandra Blumenthal und Ruben Bernau im Podcast.
Veröffentlicht:Gamification statt Gähnfaktor, Teamspirit statt Fachgrenzen, Glitzer statt Krawatte: Der Bundesfortbildungskongress Allgemeinmedizin BAM ist wieder da, zum zweiten Mal – und er soll mehr sein als ein CME-Marathon. „Wir wollen zeigen, dass Fortbildung anders geht“, sagt Dr. Sandra Blumenthal. Gemeinsam mit Ruben Bernau und Prof. Dr. Christoph Heintze bildet sie die wissenschaftliche Leitung hinter dem BAM. Der findet dieses Jahr am 13. und 14. Juni im Estrel Berlin statt – mit mehr Sessions, mehr Bühne, mehr Beteiligung. Tickets gibt es unter www.bam-kongress.de.
Im Podcast sprechen wir mit Sandra und Ruben über die diesjährigen Highlights. „Die Idee entstand abends an der Theke. Wir wollten ein Format, das richtig Spaß macht und reinhaut“, erinnert sich Ruben Bernau. Sandra Blumenthal ergänzt: „Wir kommen aus einer Generation, die keine Lust mehr hat auf den Professor mit Krawatte und Lachsfilet – wir wollen didaktisch relevante Formate, die hängen bleiben.“
BAM setzt auf interaktive Formate, Live-Podcasts, Workshops, Blind Dates und Gamification: „Wir haben Saal gegen Saal antreten lassen – mit Kahoot, Musik und verrückten Preisen“, erzählt Sandra Blumenthal. Die Gewinne? Ein Dinner mit dem Präsidenten, ein 400-Euro-Gutschein für die practica, Lehrbücher.
🎯 Der Kern des Konzepts: Lernen, das wirkt – auch emotional. „Lernen muss Spaß machen – sonst bleibt es nicht hängen“, sagt Sandra Blumenthal. „Wir schaffen eine Atmosphäre, in der auch wieder Leute auf die Bühne gehen, die Fortbildung früher langweilig fanden“, ergänzt Ruben Bernau. Die Zahlen sprechen für sich: Nach über 600 Teilnehmenden beim ersten BAM 2024 werden dieses Jahr über 800 erwartet – mit steigender Tendenz. Das Estrel als Location wurde bewusst gewählt, sagt Sandra Blumenthal: „Weil es Platz bietet zum Wachsen. Der neue Tower ist fast fertig – wir wachsen mit.“ Ruben Bernau: „The sky is the limit.“
Neu in diesem Jahr:
🎙️ Blind Dates & Roasts: Talkformate mit Überraschungseffekt
🩺 Activity Stage: Sono, Rücken, Knie – Hands-On für alle
🍿 Open Spaces: Talkbühnen mit Popcorn, Späti & Gummibärchen
🧠 Gamification statt Gähnfaktor: Leitlinienwissen im Quiz-Battle
🎭 Live HÄPPI: Alltagsszenen mit Schauspiel – zum Lernen und Lachen
👣 Socken gegen Rechts: Haltung in Fußform
🍻 Sundowner & Party: Fortbildung hört nicht bei Punkt 18:00 auf
Und ja: Auch dieses Jahr gibt es wieder Glitzer. Ruben Bernau: „Mein Paillettenjackett kommt wieder mit. Das ist doch klar.“ Und gibt es auch Evidenz? Klar. Aber nicht im Alleinflug. Leitlinienautor:innen treten auf, stellen sich Fragen – auf Augenhöhe. „Wir wollen Feedbackkultur – aus der Praxis für die Praxis“, sagt Sandra Blumenthal. Und Ruben Bernau ergänzt: „Wir rekrutieren Referierende von morgen. Manche saßen letztes Jahr noch im Publikum.“
Und wer zahlt für den Spaß? „Gute Fortbildung muss gut bezahlt sein – und unabhängig bleiben“, sagt Sandra Blumenthal. Sponsoring? Nur „grün-gelb“ – also: keine Sponsoren, deren Produkte verordnet werden könnten. Werbung für Kasacks oder Turnschuhe? Vielleicht. „Aber HelloFresh hatte leider keine Lust.“
Was der BAM am Ende ist? Ein Ort des Lernens. Ein Ort der Begegnung. Ein Ort für eine neue Generation hausärztlicher Fortbildung. „Wir wollten weg vom Katheder-Kongress – hin zur Begegnung.“ (Dauer: 1:04:51 Stunde)