„ÄrzteTag“-Podcast

Warum sehen Sie im Digitalgesetz eine vertane Chance, Professor Marx und Herr Beckers?

Der Referentenentwurf zum Digitalgesetz bleibt, wenn es ums Telemonitoring geht, merkwürdig unkonkret. Damit werde eine Chance verpasst, die Versorgung an einer Stelle konkret zu verbessern, sagen die DGTelemed-Vertreter Professor Gernot Marx und Rainer Beckers.

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:
Rainer Beckers (r.) und Professor Gernot Marx (l.), Vorstandsmitglieder der DGTelemed

Rainer Beckers und Professor Gernot Marx, Vorstandsmitglieder der DGTelemed

© Porträts: G. Marx; Michael Schwettmann | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

Vitalwerte wie Gewicht, Glucose, Sauerstoffsättigung oder ähnliches mehr lassen sich heute mit Mini-Sensoren und Mobilfunktechnik problemlos am Körper der Patienten erheben und so durch Ärztinnen und Ärzte engmaschig überwachen.

Bei Risiko-Patienten kann so eine Verschlimmerung ihres Zustands auf diese Weise frühzeitig erkannt werden, Klinikeinweisungen lassen sich vermeiden, die Lebensqualität der Patienten steigt. Für Rainer Beckers und Professor Gernot Marx von der DGTelemed liegen die Vorteile einer solchen Fernüberwachung auf der Hand, doch in Deutschland ist Telemonitoring außer in der Kardiologie noch nicht in der Regelversorgung angekommen, wie beide im „ÄrzteTag“-Podcast berichten.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Podigee Um mit Inhalten aus Podigee und anderen sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Die Hoffnung der Gesellschaft war es nun gewesen, dass mit dem Digitalgesetz mehr Schwung in die Sache kommen würde. Doch weit gefehlt, so die beiden Vorstandsmitglieder der Fachgesellschaft. Im Podcast bedauern beide, dass sich keine klaren Ansätze im Referentenentwurf zum Digitalgesetz finden, um Telemonitoring zu fördern. Und dort, wo es Ansätze gibt, seien diese zu unkonkret, etwa wenn es darum geht ein digitales Disease-Management-Programm zu Diabetes zu gestalten.

Es sei eine große Chance, dass mithilfe konkreter Formulierungen im Gesetz in der medizinischen Versorgung von Risikopatienten ein Sprung nach vorne getan werden könne, sagt Professor Marx, der an der RWTH in Achen Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care ist.

Die Frage des Honorars

Im Podcast erklären Beckers und Marx, warum es beim Telemonitoring trotz der ersten Erfahrungen mit Herzinsuffizienz-Patienten nicht schneller vorangeht und was die Einstufung des Telemonitorings als innovativer Prozess statt als neue medizinische Methode bewirken könnte. Auch für Digitale Gesundheitsanwendungen habe sich der Gesetzgeber bekanntlich für ein abgespecktes Verfahren in der Bewertung neuer Methoden entschieden, dies könne ähnlich auch für das Telemonitoring umgesetzt werden, dann würde es nicht für jede Indikation Jahre dauern, bis der Gemeinsame Bundesausschuss eine Entscheidung trifft.

Lesen sie auch

Auch zur Frage des Honorars äußern sich die Vertreter der DGTelemed. Da häufig sowohl der stationäre als auch der ambulante Sektor beteiligt seien, wäre weder eine Lösung über den EBM noch über DRG sinnvoll, glauben sie. Im Podcast erläutern Beckers und Marx, wie eine Honorierung aussehen könnte – und ob auf lange Sicht durch Telemonitoring nicht sogar die Kosten für die Behandlung von chronisch Kranken sinken könnten. (Dauer: 29:57 Minuten)

Mehr zum Thema

ÄrzteTag-Podcast

Ist Ihre ePA schon befüllt, Frau Dimde?

„ÄrzteTag“-Podcast

Müssen die Praxen Angst vor Sanktionen wegen der ePA haben, Herr Naumann?

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

© Springer Medizin Verlag

Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Puren Pharma GmbH & Co. KG, München
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Real-World-Analyse von US-Versorgungsdaten-- Bei Einsatz von Sacubitril/Valsartan ist die Gesamtsterblichkeit signifikant geringer als bei Einsatz von ACEi/ARB.

© Springer Medizin Verlag

ARNI in der Primärtherapie der HFrEF

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein Vorteil bei ärztlichen Patientinnen und Patienten: Die Kommunikation läuft direkter. (Motiv mit Fotomodellen)

© contrastwerkstatt / stock.adobe.com

Berufsrecht

Kollegen als Patienten? Was das fürs Honorar bedeutet