Leitplanken für Adipositas-Prävention

Wie lange österreichische Mütter ihre Kinder stillen

Die nationale Stillstudie hat analysiert, bis zu welchem Alter Mütter ihren Nachwuchs im Durchschnitt stillen. Und sie zeigt auch, wie viele ihre Kinder überhaupt stillen.

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Frau stillt Säugling.

In Österreich strebt das Gesundheitsministerium längere Stillzeiten der Mütter an.

© FamVeld / Getty Images / iStock

Wien. Mütter in Österreich stillen ihren Nachwuchs im Schnitt bis zum Ende des siebten Monats. Das geht aus der jüngst veröffentlichten Erhebung „Sukie – Studie zum Stillverhalten und zur Kinderernährung in Österreich“ im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums in Wien hervor, für die die Angaben von 1214 Müttern ausgewertet wurden. Die Studie gilt als repräsentativ, die letzte Erhebung dieser Art in der Alpenrepublik fand 2007 statt.

Wie das Ministerium betont, gilt das Stillen gemeinsam mit der frühkindlichen Ernährung als wichtiger Beitrag zur Kindergesundheit – unter anderem in der Primärprävention von Adipositas. Das regelmäßige Monitoring der Säuglings- und Kinderernährung inklusive Stillprävalenz bilde eine wichtige Basis für die Ableitung und Bewertung von Präventionsmaßnahmen.

Jemals gestillt haben laut Bericht 97,5 Prozent der Mütter. In der ersten Lebenswoche liege die Stillprävalenz in Österreich bei 96,7 Prozent. Im Alter von vier Monaten würden 77,4 Prozent der Kinder gestillt, mit sechs Monaten 64,1 Prozent. Gegen Ende des ersten Lebensjahres sinke die Stillprävalenz auf 40,8 Prozent.

Die Kinder werden im Durchschnitt bis zum Ende des siebten Monats gestillt. Gegen Ende des sechsten Monats sinke der Anteil ausschließlich Gestillten auf 1,9 Prozent ab. Gegen Ende des ersten Lebensjahres werden demnach 40,6 Prozent der Kinder in Österreich teilgestillt.

„Verstärkte Integration des Themas“ vorgeschlagen

Die Studie zeigt laut Verfasser einen Verbesserungsbedarf sowohl bei der Gesamtstilldauer als auch beim ausschließlichen Stillen. Vorgeschlagen wird unter anderem eine „verstärkte Integration des Themas Stillens in nationale Strategien unter Berücksichtigung internationaler Best Practice Beispiele“ sowie „frühe Ernährungsinterventionen und chancengerechter Zugang zu Informationsangeboten.“

Für die Konzeption wirksamer Maßnahmen zur Stillförderung ist für die Autoren eine strukturierte, evidenzbasierte und partizipative Vorgehensweise wesentlich. Für einen solchen Entwicklungsprozess könnte beispielsweise die internationale Initiative „Becoming Breastfeeding Friendly (BBF)“ als Modell herangezogen werden, lautet ihr Ratschlag an die Vertreter des österreichischen Gesundheitsministeriums. (maw)

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