Fehlerhafte Warn-App

Corona-App kommt nicht aus den Schlagzeilen

Auch Smartphones von Apple hatten Probleme mit der Corona-App. Das Update gibt es seit Sonntag – und dazu jede Menge Kritik.

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Die Corona-App hapert auf Android- wie auch Apple-Handys.

Die Corona-App hapert auf Android- wie auch Apple-Handys.

© Oliver Berg / dpa

Berlin. Auch Mobiltelefone von Apple hatten offenbar über Wochen Probleme mit der Corona-Warn-App. Die Einschränkungen bei der Hintergrundaktualisierung seien aber behoben, hieß es in einer Erklärung von Regierung und den beteiligten Unternehmen am Sonntagabend. Fachpolitiker der Regierungs- und Oppositionsfraktionen kritisierten umgehend die Kommunikationspolitik von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Sie seien erst durch Medienberichte auf das Problem gestoßen, hieß es im „Handelsblatt“. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz warnte vor Vertrauensverlusten. „Der Gesundheitsminister sorge für maximale Irritation“, sagte deren Vorsitzender Eugen Brych.

Update am Sonntag

Regierung und die beteiligten Unternehmen haben am Sonntagabend gemeldet, dass sowohl bei Android- (Version 1.1.1) als auch bei Apple-Mobiltelefonen der Abgleich wieder im Hintergrund stattfinde. Ein entsprechendes Update für iOS (Version: 1.1.2) sei am Sonntag erfolgt. Um die Hintergrundaktualisierung vollständig zu aktualisieren, sollten Nutzer die App einmal öffnen.

Recherchen des Handelsblatts zufolge sei es auf Apple-Geräten mitunter zu tagelangen Lücken beim Abgleich der erfassten Kontakte gekommen. Nutzer wären somit erst Tage später über einen Risiko-Kontakt informiert worden. Ähnliche Probleme bei manchen Geräten mit Android-Betriebssystem waren bereits vor einigen Tagen gelöst worden.

Entwicklung nicht abgeschlossen

„Für die Bundesregierung, wie für die Entwickler der Unternehmen war von Anfang an klar: Die Entwicklung der Corona-Warn-App ist nicht mit dem Start abgeschlossen“, hieß es am Sonntagabend in einer gemeinsamen Erklärung von Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU), Gesundheitsminister Jens Spahn sowie dem Vorstandsvorsitzenden der Telekom AG, Timotheus Höttges und dem Vorstandssprecher der SAP SE Christian Klein.

Die Entwicklung der App hat rund 20 Millionen Euro gekostet, für den Betrieb sind weitere 70 Millionen Euro vorgesehen. 16,2 Millionen Menschen haben die App heruntergeladen. Sie soll dazu beitragen, Infektionsketten schneller zu unterbrechen. (af/dpa)

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