Fünf Jahre Weiterbildung - das reicht für die Niederlassung

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Themen und Fragen rund um den Berufsstart von Ärzten greift auch in diesem Jahr "Chances - Forum für junge Mediziner" in Halle 8 auf. Hauptthema am Sonntag war die Zukunft der Weiterbildung zum Internisten.

WIESBADEN (ger). Von der Ärzteschwemme zum Nachwuchsmangel: Vor gut 20 Jahren habe er noch 50.000 arbeitslose Ärzte vorhergesagt, erinnerte Bundesärztekammerpräsident Dr. Frank Ulrich Montgomery bei der Eröffnung der "Chances - Forum für junge Mediziner". Vor 20 Jahren, so Montgomery weiter, "gab es viel Zukunftsangst unter jungen Ärzten, das ist heute zum Glück nicht mehr so". In den Kliniken gehe es heute darum, "Arbeitsplätze, die dem Nachwuchs schmecken", anzubieten, um junge Ärzte zu gewinnen.

Das Forum "Chances" wird von der DGIM, dem Bund Deutscher Internisten (BDI) und von der Fachverlagsgruppe Springer Medizin veranstaltet. Der am Samstag im Amt bestätigte BDI-Chef Dr. Wolfgang Wesiack bahnte für die Zuhörer Wege durch den Weiterbildungsdschungel. Rund 2000 Internisten im Jahr schließen nach Aussage Wesiacks ihre Weiterbildung ab, bei den Allgemeinmedizinern seien es bis jetzt nur 200 bis 300 jährlich.

Auch daraus resultiere der "eklatante Nachwuchsmangel". Ein Weg, Internist zu werden, sei die fünfjährige Weiterbildung ohne weiteren Schwerpunkt, so Wesiack weiter. Diese Internisten ohne Schwerpunkte seien in den Kliniken unverzichtbar. "Damit kann man sich aber auch niederlassen", sagte der BDI-Chef.

Ziel des BDI sei es, hausärztlich tätige Internisten, die Lücken bei den Allgemeinmedizinern teilweise schließen könnten, auch mit der Möglichkeit auszustatten, auch internistische Leistungen abrechnen zu können - also "das, was sie gelernt haben".

Internisten, die als Facharzt für Innere Medizin mit einem der zurzeit acht Schwerpunkte im europäischen Ausland ärztlich tätig sein wollen, brauchen derzeit noch die fünfjährige Weiterbildung plus drei Jahre für die Spezialisierung, so Professor Elisabeth Märker Hermann von den Dr. Horst Schmidt Kliniken in Wiesbaden beim Forum "Chances".

In Zukunft, glaubt Märker-Hermann, würden zunehmend die kommunikativen Fähigkeiten von Internisten gefordert sein. So müssten sich die Internisten mit ihren empathischen Fähigkeiten auf ältere Menschen einstellen. Auch interkulturelle Offenheit und das Lernen einer zusätzlichen Fremdsprache seien zunehmend wichtig. Internisten, selbst in Kliniken, müssten aktiv Prävention lernen. Märker-Hermann: "Das muss auch mehr in die Curricula der Weiterbildung eingehen."

Veranstaltungen des Forums "Chances" laufen in Halle 8 auch noch am Montag und am Dienstag.

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