Bundesrat

Grünes Licht für neue Organspende-Regeln

Veröffentlicht:

BERLIN. Der Bundesrat hat am Freitag die Neuregelung zu Abtreibungs-Informationen und neues Organspendegesetz gebilligt. Auf der Tagesordnung der Länderkammer standen weitere gesundheitspolitische Themen. Ein Überblick:

  • Paragraf 219a: Ärzte dürfen künftig laut der vom Bundestag bereits beschlossenen Änderung des Paragrafen 219a des Strafgesetzbuches öffentlich darüber informieren, dass sie Schwangerschaftsabbrüche vornehmen. Damit sollen Schwangere künftig leichter Ärzte und Kliniken für eine Abtreibung finden können. Die Mediziner dürfen im Internet aber nur angeben, dass sie Abbrüche vornehmen – für weitere Informationen etwa zu verschiedenen Methoden müssen sie auf offizielle Stellen verweisen.
  • Organspende: Krankenhäuser in Deutschland bekommen mehr Geld, um sich stärker um Organspenden kümmern zu können. Das sieht das vom Bundestag beschlossene Gesetz zur Verbesserung der Zusammenarbeit und Strukturen bei der Organspende (GZSO) vor, das der Bundesrat am Freitag passieren ließ. Auch Transplantationsbeauftragte der Kliniken sollen künftig mehr Kompetenzen und Freiräume erhalten. Mobile Ärzteteams sollen kleineren Krankenhäusern ohne eigene Experten dabei helfen, die medizinischen Voraussetzungen für Organ-Entnahmen festzustellen.
  • Pflegeversicherung: Schleswig-Holstein, Berlin, Hamburg und Bremen haben einen gemeinsamen Antrag zu einer Neuordnung der Pflegeversicherung vorgestellt. Danach sollen die Kosten der Behandlungspflege von Heimbewohnern künftig von den Krankenkassen finanziert, soll eine Obergrenze für den Eigenanteil von Pflegebedürftigen eingezogen und ein Bundeszuschuss aus Steuermitteln als weitere Finanzierungssäule etabliert werden. Als Höchstbetrag schlagen die Initiatoren den bundesdurchschnittlichen Eigenanteil im Pflegeheim von derzeit 618 Euro vor. Der Antrag wurde in die Fachausschüsse verwiesen.
  • Arzneimittelsicherheit: Der Bundesrat fordert in seiner Stellungnahme zum Entwurf des Gesetzes für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) der Bundesregierung eine Abschaffung der Importquote sowie schärfere Straftatbestände und bessere Strafverfolgungsmöglichkeiten zur Bekämpfung von Arzneifälschungen. Als Konsequenz aus den jüngsten Skandalen (Lunapharm, Valsartan) müsse der Bund mehr Befugnisse bei Produktrückrufen und bei Hersteller-Kontrollen in Drittstaaten erhalten. (bar/dpa)
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Was zur Prophylaxe wirklich nützt

© bymuratdeniz / Getty Images / iStock

Rezidivierende Harnwegsinfekte

Was zur Prophylaxe wirklich nützt

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Fast jede Frau macht die Erfahrung einer Blasenentzündung. Häufigster Erreger ist E. coli.

© Kateryna_Kon / stock.adobe.com

Prophylaxe von Harnwegsinfekten

Langzeit-Antibiose nicht mehr First Line

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Dermapharm AG
Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Experten-Workshop

Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

ADHS im Erwachsenenalter

Wechseljahre und ADHS: Einfluss hormoneller Veränderungen auf Symptomatik und Diagnose

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Den Herausforderungen mit Hopfenextrakt begegnen

© Pixelrohkost / stock.adobe.com

Arztinformation – Hilfe für Patientinnen in den Wechseljahren

Den Herausforderungen mit Hopfenextrakt begegnen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Procter & Gamble Health Germany GmbH, Schwalbach am Taunus
Abb. 1: Wichtige Signalwege und Angriffspunkte für eine zielgerichtete Therapie beim Mammakarzinom

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Molekularpathologische Diagnostik

Welche Tests sind wichtig beim Mammakarzinom?

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Lungensurfactant

Warum Seufzen der Atmung gut tut

Lesetipps
Der Rücken eines Mannes mit Gürtelrose zeigt Vesikel.

© Chinamon / stock.adobe.com

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung