Schleswig-Holstein

Kliniken wegen Serratia-Keim geschlossen

Wegen Besiedelung mehrerer Frühgeborener mit dem Serratia-Keim nehmen Westküstenkliniken zunächst keine Patienten mehr auf.

Veröffentlicht:

Heide. Die Westküstenkliniken (WKK) Heide haben ihre Neugeborenenintensivstation für 14 Tage für Neuaufnahmen geschlossen. Grund ist eine nachgewiesene Besiedelung mehrerer Frühgeborener mit dem Serratia-Keim. Auch bei einem bereits schwer geschädigt geborenen Kind, das im Alter von drei Tagen verstorben ist, wurde der Keim in einer Blutkultur nachgewiesen.

„Wir müssen davon ausgehen, dass die Infektion mit dem Keim möglicherweise mit ursächlich für das Versterben des schon schwer kranken Kindes war“, sagte der Chefarzt der WKK-Kinderklinik, Dr. Thorsten Wygold.

Nachgewiesen wurde der Keim außerdem bei acht weiteren Frühgeborenen. Nach Angaben der Klinik sind diese acht Kinder isoliert, allen gehe es derzeit gut. Sieben von ihnen hätten keine klinische Infektion, eines eine Bindehautentzündung. Neben den betroffenen befinden sich derzeit drei weitere Kinder auf der Station. Bei ihnen wurde eine Umkehrisolation vorgenommen. Die Klinik rechnet damit, diese Kinder in Kürze entlassen zu können.

Der Serratia-Keim wurde im Rahmen einer regelmäßigen Hygieneüberwachung nachgewiesen. Der opportunistische Magen-Darm-Keim kommt auch bei gesunden Menschen vor. Nur bei abwehrgeschwächten Personen wie Frühgeborenen kann er Infektionen verursachen.

Die nächsten Perinatalzentren in der Region befinden sich in Itzehoe und Rendsburg. Sie haben für die Zeit der Schließung der Frühgeborenenintensivstation in Heide Unterstützung zugesagt. Nicht eingeschränkt ist der Betrieb im Heider Kreißsaal und auf der Entbindungsstation, auch die Intensivbehandlung von größeren Kindern findet unverändert statt. (di)

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Verschiedene Gesichter

© Robert Kneschke / stock.adobe.com / generated with AI

Seltene Erkrankungen

GestaltMatcher – Per Gesichtsanalyse zur Orphan Disease-Diagnose

Künstliche Intelligenz gilt auch in der Medizin als Schlüsseltechnologie, mit deren Hilfe zum Beispiel onkologische Erkrankungen stärker personalisiert adressiert werden könnten.

© Kanisorn / stock.adobe.com

EFI-Jahresgutachten 2024 übergeben

KI: Harter Wettbewerb auch in der Medizin

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vor dem Ärztetag in Mainz

Landesärztekammer-Präsident Matheis: „Es wird am Sachverstand vorbei regiert!“

Lesetipps
Mensch tippt auf Tastatur.

© Mikhail Tolstoy / stock.adobe.com

Liste veröffentlicht

Endlich: Zi zeigt, mit welchen PVS Praxen zufrieden sind

Der Hefepilz Candida auris in einer Petrischale

© Nicolas Armer / dpa / picture alliance

Krankmachender Pilz

Candida auris wird immer öfter nachgewiesen