Luftschadstoffe

Pädiatrische Pneumologen für WHO-Werte

Der Vorstand der GPP unterstützt die Grenzwert-Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation in Sachen Feinstaub.

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BERLIN. Der Vorstand der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie (GPP) bezieht zur aktuellen Kontroverse um die Bewertung von Luftschadstoffen eine klare Position: Die Lungenfachärzte für Kinder und Jugendliche weisen ausdrücklich auf die in zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten dokumentierten gesundheitsschädigenden Auswirkungen von Luftschadstoffen hin. Der Vorstand der GPP unterstützt daher die Grenzwert-Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO, da diese Grenzwerte von internationalen Expertenteams auf Basis der weltweit verfügbaren Literatur zu den Auswirkungen von Luftschadstoffen auf die Gesundheit festgelegt worden sind.

In der aktuellen Debatte werde zudem die Schutzwürdigkeit besonders gefährdeter Gruppen (Kinder und Jugendliche, schwangere Frauen) häufig nicht erwähnt. Damit, so argumentiert die GPP, „wird das Prinzip der Schadensvermeidung als Kernelement ärztlicher Handlungsethik ignoriert.“

Der Vorstand der GPP unterstützt daher in voller Weise die Position und die inhaltlichen Stellungnahmen der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP), der European Respiratory Society (ERS), des internationalen Forums der pneumologischen Fachgesellschaften (FIRS) und der WHO, die übereinstimmend auf die gesundheitlichen Gefahren einer erhöhten Exposition mit Luftschadstoffen hinweisen.

Die jüngsten wissenschaftlichen Aussagen einer Reihe von Lungenfachärzten um den Pneumologie-Professor Dieter Köhler, die vorliegende Erkenntnisse pauschal in Frage stellten, ohne hierfür eindeutige und valide Belege anzuführen, seien unseriös und verletzten die Grundsätze ärztlich-wissenschaftlichen Handelns, so die GPP. Von dieser Form der öffentlichen Meinungsäußerung „distanziert sich der Vorstand der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie ausdrücklich.“ (ras)

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Kommentare
Dr. Franz Bundscherer 15.03.201909:52 Uhr

Was ist unseriös?

Eine Diskussion dadurch zu unterbinden, dass die Meinung eines anderen als unseriös oder gar unethisch bezeichnet wird , ist intolerant und unseriös! Zur Sache NOx nur soviel: Am Arbeitsplatz gilt eine MAK von 950ug/m3! Hier arbeiten auch Kranke, Asthmatiker , Schwangere etc. täglich viele Stunden.Soll den Arbeitsmedizinern mangelnde Ethik unterstellt werden? Die politische Entscheidung zu 40 ug/m3 ist willkürlich in Abwägung ploitischer Interessen und der technischen Realisierbarkeit erfolgt . In anderen Ländern sind höhere Werte bestimmt worden (USA,Schweiz). Die Werte sinken aufgrund technischen Fortschrittes kontinuierlich in unseren Städten.Aufgrund medialer und politisch inszenierter Angstmache (6000Tote/Jahr etc)werden die wissenschaftlich vorliegenden Daten zur Forderung einer sofortigen Einschränkung der Mobilität von Dieselfahrern verwendet. Daher kommen den Stellungnahmen von ärztlichen Stellen eine erhöhte Bedeutung zu. Das sollte bei allem Einsatz für eine bessere Umwelt - die ich natürlich teile - berücksichtigt werden.

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