Mehr Zusammenarbeit

Pflegeverbands-Chefin Bienstein: Ärzte sollten sich auf neue Versorgungsmodelle einlassen

Community Health Nurses, Schulgesundheitspflegende, Kioske: All das steht bei Ärzteverbänden nicht hoch im Kurs. DBfK-Präsidentin Christel Bienstein fordert ein Umdenken – es gehe nur Hand in Hand.

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DBfK-Präsidentin Christel Bienstein.

„Chronisch kranke und alte Menschen brauchen Medizin und Pflege“: DBfK-Präsidentin Christel Bienstein.

© Georg Moritz, Berlin

Berlin. Die Präsidentin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK), Christel Bienstein, hat die Ärzteschaft zu mehr Kooperationsbereitschaft aufgerufen.

Die Forderungen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte könne sie angesichts der aktuellen Situation in der Primärversorgung nachvollziehen, sagte Bienstein am Donnerstag. „Allerdings ist es unbegreiflich, dass die ärztlichen Kolleginnen und Kollegen trotz ihrer Überlastung an den überkommenen Strukturen in der Gesundheitsversorgung festhalten und sich nicht auf neue Versorgungsmodelle einlassen wollen.“

In Deutschland fuße die ambulante Versorgung auf „überlasteten hausärztlichen Einzelpraxen“, so die DBfK-Vordere. Gingen Hausärztinnen und Hausärzte in Rente, finde sich gerade im ländlichen Raum keine Nachfolge mehr – und auch bei den Medizinischen Fachangestellten herrsche Personalnot.

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„Bedarfe verändern sich drastisch“

Diese Probleme ließen sich nicht allein durch mehr Medizinstudienplätze, eine höhere Vergütung oder weniger Bürokratie abstellen. „Die ambulante Versorgung muss insgesamt als starke Primärversorgung neu aufgestellt werden, da sich die Versorgungsbedarfe drastisch verändern“, forderte Bienstein.

Insbesondere chronisch kranke und alte Menschen bräuchten Medizin und Pflege – beide müssten daher „Hand in Hand arbeiten“. Was nicht angehe sei, dass Hausärzte einerseits einen Mangel beklagten, aber andererseits keine Offenheit für eine neue Aufgabenverteilung und für neue Versorgungsmodelle zeigten, so Bienstein.

Community Health Nurses, Schulgesundheitspflegende und akademisch ausgebildete Pflegefachpersonen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen stellten keine Konkurrenz für Ärztinnen und Ärzte dar, sondern bildeten das „fehlende Puzzleteil in der Gesundheitsversorgung“. (hom)

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