Trotz Corona

Zahl der Organspender bleibt stabil

Die Coronavirus-Pandemie hat die Zahl der Organspenden nicht so stark einbrechen lassen wie zunächst befürchtet. Deutschland verzeichnet 2020 fast so viele Organspender wie im Jahr zuvor, berichtet die DSO.

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913 Menschen spendeten im vergangenen Jahr in Deutschland nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe.

913 Menschen spendeten im vergangenen Jahr in Deutschland nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe.

© Daniel Maurer/dpa

Frankfurt/Main. Die Coronavirus-Pandemie hat sich bislang nicht nachteilig auf die Organspendezahlen in Deutschland ausgewirkt: 913 Menschen spendeten im vergangenen Jahr nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe, berichtet die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO). Das entspricht 11,0 Spendern pro eine Million Einwohner.

Damit liege Deutschland ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres, als 932 Menschen nach dem Tod Organe gespendet hatten (11,2 Spender je eine Millionen Einwohner). Im Sommer und Herbst 2020 sah es sogar noch so aus, als würde die Zahl der Spender über der von 2019 liegen.

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2941 in Deutschland postmortal entnommen Organe konnten durch die internationale Vermittlungsstelle Eurotransplant (ET) an Patienten vermittelt werden. Da es in den anderen ET-Mitgliedsländern der internationalen Vermittlungsstelle Eurotransplant laut DSO jedoch zeitweise zu zweistelligen prozentualen Einbußen bei den Spenderzahlen kam, konnten in den 46 deutschen Transplantationszentren 2020 nur 3016 postmortal gespendete Organe übertragen werden (2019: 3192).

Der Rückgang betraf insbesondere Lungen- und Nierentransplantationen. Die Zahl der Patienten auf der Warteliste für eine Transplantation hierzulande lag bei rund 9200.

Kliniken fragen regelmäßig nach Organspende

Dass die Zahl der postmortalen Spender in Deutschland nahezu stabil geblieben ist, liege zum einen am andauernden Engagement in den Kliniken, trotz der Coronakrise weiterhin an die Organspende zu denken, so die DSO.

Auch die Stärkung der Transplantationsbeauftragten durch das im April 2019 in Kraft getretene Gesetz zur Verbesserung der Zusammenarbeit und der Strukturen bei der Organspende habe hier sicherlich positiv gewirkt, meint die Stiftung.

Zum anderen seien frühzeitig mit allen beteiligten Institutionen Regelungen getroffen worden, um auch während der Pandemie die Sicherheit für die Empfänger im Organspendeprozess zu gewährleisten.

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Mehr Menschen müssten zu Lebzeiten ihre Entscheidung dokumentieren

Dennoch müssten sich mehr Menschen zu Lebzeiten mit der Organspende auseinandersetzen, mahnt die Stiftung, und diese auch dokumentieren. „Das ist im Falle einer möglichen Organspende eine wichtige Hilfe für die Angehörigen und lässt die Frage nach einer Organspende am Lebensende selbstverständlich werden“, sagt Dr. Axel Rahmel, Medizinischer Vorstand der DSO.

Hoffnung setzt die Stiftung hier auf das Gesetz zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende, das 2022 in Kraft tritt. Es sieht eine verstärkte Aufklärung der Bevölkerung über die Organspende vor, auch durch Hausärzte. (reh)

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