AOK: Immer mehr Versicherte melden Behandlungsfehler

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KÖLN (iss). Immer mehr Versicherte wenden sich mit dem Verdacht auf einen Behandlungsfehler an die AOK Rheinland/Hamburg. Allein im vergangenen Jahr gingen 1089 Anträge bei der Kasse ein. Seit Einrichtung des Beratungsangebotes im Jahr 1998 waren es 10.000.

Nach Angaben der AOK Rheinland/Hamburg ist ein Drittel der Beschwerden tatsächlich berechtigt. Das stimmt mit den Erfahrungen der Gutachterkommission für ärztliche Behandlungsfehler bei der Ärztekammer Nordrhein überein. Sie kam in den vergangenen Jahren bei den von ihr geprüften Vorwürfen nämlich auf eine Behandlungsfehlerquote von knapp 30 Prozent.

Jeder zweite der von der AOK festgestellten Behandlungsfehler führt zu einem Regress. Allein 2010 kam die Kasse auf eine Regresssumme von 1,8 Millionen Euro. Hinzu kommen Schmerzensgeld- und Schadenersatzzahlungen an die Patienten.

Die stellvertretende Vorstandsvorsitzende Cornelia Prüfer-Storcks plädiert für eine bessere Fehlerkultur in der Medizin. "Bei Behandlungsfehlern darf in Krankenhäusern und Praxen nicht die Frage von Schuld und Sanktionen im Vordergrund stehen, sondern die Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen, sie künftig zu vermeiden und mit Geschädigten angemessen umzugehen."

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