IGeL

„Bild“ entdeckt „Abzocke beim Arzt“

Skandalisierung und Hilfestellung in allen Lebenslagen: IGeL sind ein gefundenes Fressen für das Geschäftsmodell des Boulevards.

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BERLIN. Als „ungerechtfertigtes Bashing eines ganzen Berufsstands“ kritisiert die KBV die IGeL-Berichterstattung der Tageszeitung „Bild“. Reißerisch titelte das Blatt in seiner Freitags-Ausgabe: „Teure, aber sinnlose Zusatzleistungen – So erkennen Sie Abzocke beim Arzt“.

In der Berichterstattung war dann von „Tricks“ die Rede, mit denen „schwarze Schafe“ private Zusatzleistungen an den Mann oder die Frau brächten, etwa durch medizinische Begriffshuberei, überzogene Erfolgsversprechen oder indem sie zur Inanspruchnahme gedrängt würden.

Exemplarisch für „Geldverschwendung“ nennt „Bild“ in Anlehnung an den IGeL-Monitor des MDS unter anderem Bachblütentherapie, Colon-Hydrotherapie, KHK-Vorsorge-EKG oder Hirnleistungstests.

KBV-Sprecher Roland Stahl kommentierte, die Versichertenbefragung seines Hauses zeige „jedes Jahr aufs Neue, dass die Patientinnen und Patienten ihren Ärztinnen und Ärzten ein uneingeschränkt hohes Vertrauen entgegenbringen“. Allein daraus lasse sich schließen, dass der Berufsstand „mitnichten als Verkäufer von Leistungen“ wahrgenommen werde.

Zudem seien die Patienten „häufig sehr gut auch über IGeL-Leistungen informiert“. Stahl verweist auf den gemeinsam von KBV und Bundesärztekammer herausgegebenen, 35-seitigen IGeL-Ratgeber (bit.ly/2VqSRO1) , indem unter anderem eine ausführliche Checkliste enthalten ist, anhand derer Patienten eine seriöse IGeL-Beratung erkennen können. (cw)

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