Umfrage

Deutsche wünschen sich schnellen Arztkontakt

Schnelle Hilfe im Notfall sowie Arztkontakte ohne lange Wartezeiten: Wenn es um neue Produkte oder Dienstleistungen geht, sind dies die Bedürfnisse, die zu erfüllen die größten Erfolgsaussichten verspricht.

Veröffentlicht:

FRANKFURT / MAIN. Die Digitalisierung eröffnet den Gesundheitsmarkt auch für Unternehmen, die dort auf den ersten Blick eher fremd wirken. Die Smartwatch, die den Puls misst oder die Kontaktlinse, die den Blutzucker bestimmt - für die Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC) sind das Beispiele "für innovative Gesundheitsleistungen branchenfremder Unternehmen".

Um deren Marktschancen zu erkunden, hat PwC eine repräsentative Umfrage bei dem Marktforscher Toluna beauftragt ("Healthcare & Pharma New Entrants").

1000 Bundesbürger ab 18 Jahren nahmen daran im Laufe des Septembers teil.

Online-Sprechstunde "sinnlos"

Unterstützung im Notfall und ein schneller Arzt-Kontakt liegen in der Hierarchie der Kundenbedürfnisse, gefragt nach neuen medizinischen Tools und Diensten, ganz vorn.

Zu den Favoriten unter den neuen Healthcare-Assistenzsystemen zählen etwa ein E-Call-System im Auto, das nach einem Unfall automatisch den Rettungswagen ruft oder das Angebot "Post Persönlich", bei dem der Briefträger auf Wunsch älterer Menschen einmal täglich nach dem Rechten sieht.

Auch Bodenbeläge, die melden, wenn ein Bewohner gestützt ist, Besteck-Stabilisatoren für Parkinson-Patienten oder eine App, mit der sich Arzttermine buchen lassen, hält die Mehrheit der Befragten für sinnvoll.

"Eher oder völlig sinnlos" gilt dagegen die Blutzuckermessung mittels iPhone oder eine Online-Sprechstunde, bei der Patienten eine ärztliche Diagnose übers Internet erhalten. Paketdrohnen, die Medikamente nach Hause liefern, werden genauso belächelt wie eine App, mit der sich die Hörfähigkeit testen lässt.

Nach Auskunft einer PwC-Sprecherin handelt es sich bei allen abgefragten Assistenz-Angeboten um bereits marktreife oder zumindest kurz vor der Marktreife stehende Produkte.

Interessant: Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) bekundete die Bereitschaft, für neue Gesundheitsleistungen auch in die eigene Tasche zu greifen. Am höchsten ist mit 15 Prozent der Befragten die potenzielle Selbstzahlerquote für Techniken, die dafür sorgen, die Wartezeit beim Arzt zu verkürzen.

Neue Angebote werden akzeptiert

Elf Prozent der Befragten präferieren Homecare für Behandlungen, die bisher nur in einer Arztpraxis oder in einer Klinik möglich sind, etwa Impfungen oder Gesundheitschecks.

Neun Prozent würden am ehesten Geld für Selbstbehandlungen ausgeben, acht Prozent für innovative Diagnostik via Internet und nur vier Prozent für neue Präventionsangebote wie beispielsweise Webinare zur Vorbeugung eines Burn-out.

Fazit seitens PwC: "Fast jeder zweite Deutsche ist offen für die Angebote der neuen Marktteilnehmer".

Der sogenannte zweite Gesundheitsmarkt - also alle privat finanzierten Produkte und Dienstleistungen rund um die Gesundheit - "werde von den Verbrauchern bereits überwiegend angenommen". (cw)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Statistisches Bundesamt

Beschäftigte arbeiten 2026 2,4 Arbeitstage mehr

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse