Vorbereitungen

Fresenius rüstet Kliniken für COVID-19-Patienten auf

Ein generelles Aufschieben planbarer und nicht zwingend nötiger Operationen will Fresenius Helios in seinen 86 deutschen Krankenhäusern möglichst vermeiden.

Veröffentlicht:

Bad Homburg. Deutschlands größter privater Krankenhausbetreiber Fresenius rüstet seine Kliniken für mehr Corona-Patienten. Man habe bei der Tochter Fresenius Helios hierzulande rund 1300 Intensivbetten in Betrieb und könne kurzfristig weitere 1000 bereitstellen, teilte der Dax-Konzern der dpa mit. Das seien 700 Intensivbetten mehr als im Frühjahr.

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen sei hoch, was aber auch an umfangreicheren Tests als im Frühjahr liege, betonte Fresenius Helios. „Derzeit sind die positiv Getesteten in der Regel jünger als im Frühjahr und haben einen milderen Krankheitsverlauf.“ Viele Infizierte könnten in häuslicher Quarantäne bleiben und müssten nicht stationär versorgt werden. Die Neuinfektionen allein seien nicht aussagekräftig für die Lage in den Kliniken, sondern die Auslastung.

Ein generelles Aufschieben planbarer und nicht zwingend nötiger Operationen will Fresenius Helios in seinen 86 deutschen Krankenhäusern möglichst vermeiden. „Alle Patientinnen und Patienten, die einer Behandlung bedürfen, nehmen wir nach Dringlichkeit auf und behandeln sie zeitgerecht dem jeweiligen Krankheitsbild entsprechend“, sagte Andreas Meier-Hellmann, Helios-Geschäftsführer Medizin.

Rückblickend wisse man, dass das komplette Aufschieben sogenannter elektiver Eingriffe – wie im Frühjahr geschehen – nicht nötig gewesen wäre. Bei Bedarf sei das aber in wenigen Tagen möglich, um Kapazitäten für Corona-Patienten zu schaffen.

Corona beutelt Fresenius-Konzern gleich mehrfach

Die Corona-Pandemie hat Fresenius im Sommer vor allem im Klinikgeschäft getroffen. Im Frühjahr hatte Helios die Zahl der Intensivbetten kräftig aufgestockt und Operationen verschoben. Da die Pandemie aber glimpflich verlief, standen viele Intensivbetten leer, was die Geschäfte belastete.

Zuwendungen des Bundes konnten fehlende Einnahmen aus aufgeschobenen Operationen nur mildern. Und da weniger operiert wurde, kamen weniger Medikamente aus der Fresenius-Sparte Kabi zum Einsatz.

Daher musste Konzernchef Stephan Sturm die Geschäftsziele für dieses Jahr senken. Wie sich die Pandemie nun weiter ausgewirkt hat, wird sich bei der Bekanntgabe der Zahlen für das dritte Quartal an diesem Donnerstag zeigen. (dpa)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Wochenkolumne aus Berlin

Die Glaskuppel zur Klinikreform: Kampf um Lauterbachs Erbe

Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Lesetipps
Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung