Große Zustimmung für E-Card in der Bevölkerung

BERLIN (gvg). In einer Umfrage des FAZ-Instituts halten drei von vier Bürgern in Deutschland die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) für sinnvoll. Das Thema Datenschutz wird sehr differenziert gesehen.

Veröffentlicht:

Die Erhebung, bei der 1006 Krankenversicherte außerhalb der sieben eGK-Testregionen repräsentativ befragt wurden, lief im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). Zusätzlich wurden nicht-repräsentativ 100 TK-Versicherte und 51 Ärzte aus den Testregionen befragt. "Die Interviews liefen zu einem sensiblen Zeitpunkt kurz nach den Diskussionen um die Datenaffäre der Telekom", betonte Karin Gangl vom FAZ-Institut, die die Studie in Berlin vorstellte.

Trotzdem waren die Ergebnisse aus Sicht der eGK-Befürworter sehr positiv. 74 Prozent der Befragten sind für die Karte. Vor allem jüngere Menschen scheinen aufgeschlossen: 85 Prozent der 18- bis 29-Jährigen halten die eGK für sinnvoll oder sehr sinnvoll. Jenseits des 60. Lebensjahrs sind es 70 Prozent.

Erwartet wird eine schnellere Verfügbarkeit von wichtigen Gesundheitsdaten (92 Prozent) sowie eine höhere Diagnosesicherheit (85 Prozent) und Arzneimittelsicherheit (84 Prozent). Bei den Ärzten in den Testregionen liegt die Zustimmung zur Karte dagegen nur bei 59 Prozent. "Schutz vor Kartenmissbrauch" war hier der am häufigsten genannte Vorteil. "Wir haben mit dieser Befragung nicht nach positiven Argumenten gesucht. Deswegen hat mich das gute Ergebnis sehr überrascht", sagte TK-Chef Professor Norbert Klusen.

Auf die Haltung der Bevölkerung zum Thema Datensicherheit wirft das "Branchenbarometer eHealth", so der offizielle Name, ein neues Licht. 74 Prozent der unter 29-Jährigen und 53 Prozent der über 60-Jährigen halten die eGK für sicher oder sehr sicher. Und 64 Prozent der unter 29-Jährigen und 66 Prozent der über 60-Jährigen geben an, keine Sicherheitsbedenken zu haben, weil sie selbst entscheiden können, ob und welche medizinischen Daten gespeichert werden. 57 Prozent der über 60-Jährigen halten die Sorge um Sicherheitslücken für übertrieben. Bei der PIN-Eingabe sind 38 Prozent der Befragten aber unsicher, ob sie dies richtig machen würden, bei den über 60-Jährigen sind es 50 Prozent.

Lesen Sie dazu auch: Ärzte können auf Übergangsfrist hoffen

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Differenzierte Debatte ist möglich

Ihr Newsletter zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Dr. Tino Großmann, Senior Vice President Connectivity bei der CompuGroup Medical

© CGM

„ÄrzteTag extra“-Podcast

„Die eAU wird der entscheidende Meilenstein sein“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: CompuGroup Medical
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein Hinweisschild mit Bundesadler vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.

© Uli Deck/picture alliance/dpa

Update

Urteil

Bundesverfassungsgericht: Triage-Regelung nicht mit Grundgesetz vereinbar