Hyaluron-Behandlung

Kosmetikerin muss für vier Jahre in Haft

Christoph WinnatVon Christoph Winnat Veröffentlicht:
Außer Ärzten ist in Deutschland nur Heilpraktikern die Fillerbehandlung gestattet.

Außer Ärzten ist in Deutschland nur Heilpraktikern die Fillerbehandlung gestattet.

© focusandblur / stock.adobe.com

Bochum/Frankfurt. Die Deutsche Gesellschaft für ästhetische Botulinum- und Fillertherapie (DGBT) sieht sich durch ein aktuelles Urteil des Bochumer Landgerichts in ihrer Forderung bestätigt, Fillerbehandlungen ausschließlich approbierten und speziell fortgebildeten Ärzten zu erlauben. Die Gesellschaft fordert zudem eine Verschreibungspflicht für Hyaluronsäurefiller.

Das Bochumer Gericht hatte am Mittwoch eine 29-jährige Kosmetikerin, die auch in sozialen Medien als Influencerin reüssiert, wegen gefährlicher Körperverletzung und Steuerhinterziehung zu vier Jahren Haft verurteilt; das Urteil ist bereits rechtskräftig (Az.: 10 KLs 12/19).

Die Frau soll in ihrer Wohnung in Bochum sowie bundesweit in Hotelzimmern Nasen oder Lippen aufgespritzt und dabei ohne Desinfektionsmittel oder Handschuhe gearbeitet haben.

Nicht berechtigt, Filler anzuwenden

Als Kosmetikerin ohne Heilpraktikererlaubnis war sie nicht berechtigt, Filler anzuwenden. In laut Anklage 33 Fällen soll es zu schmerzhaften Entzündungen, Blutergüssen und Schwellungen gekommen sein.

Außer Ärzten ist in Deutschland nur Heilpraktikern die Fillerbehandlung gestattet. Regelverstöße „in ominösen Instituten bis hin zu Friseursalons“, so die DGBT, seien allerdings „an der Tagesordnung“. Gegen „schwarze Schafe“ setze man Abmahnungen auf Unterlassung durch.

Der Ärzteverein weist auf ein zweites, gleich gelagertes Verfahren hin, in dem voraussichtlich noch diesen Monat eine Entscheidung ergehen soll: Die 26-jährige Cousine der jetzt verurteilten Kosmetikerin soll ebenfalls ohne Heilpraktikererlaubnis mit Hyaluronsäurefillern hantiert haben.

Sie sei in 34 Fällen wegen Betruges und schwerer Körperverletzung angeklagt, heißt es. Darüber hinaus werde auch ihr Steuerhinterziehung zur Last gelegt. (cw)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung

Kampf dem Zervixkarzinom

Ärzte sind sich einig: eine Impfung schützt!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an