Bayern

Labore am Limit: Ändert Söder seine Teststrategie?

Testen, testen, testen – ohne Grenzen. Hält der bayerische Sonderweg noch? Die Labore jedenfalls sind am Limit. Bayerns Ministerpräsident Söder denkt jetzt über Änderungen bei seiner Strategie nach.

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Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern

Hält seine Teststrategie noch? Bayerns Ministerpräsident Markus Söder denkt jedenfalls über Laborengpässe nach.

© Peter Kneffel / dpa

München. Bayern geht bei Corona-Tests bundesweit einen Sonderweg – doch angesichts von Laboren an der Belastungsgrenze erwägt Ministerpräsident Markus Söder (CSU) offenbar eine Anpassung.

„Wir müssen jetzt sehen, ob bei steigendem Testaufkommen die Kapazitäten weiter ausreichen“, sagte er in dem „Spiegel“. In Bayern kann sich bekanntlich jeder Staatsbürger ohne Anlass kostenlos testen lassen.

Laborärzte hatten zuletzt allerdings immer größere Engpässe gemeldet. Es sei eine „extreme Situation in Bayern“, warnte Evangelos Kotsopoulos vom Laboranbieterverband ALM am Freitag im Gespräch mit der „Ärzte Zeitung“. Viele Labore hätten in den vergangenen Wochen Proben in andere Bundesländer verschieben müssen. „Im August ging das noch, aber jetzt sind die Labore überall ausgelastet.“

Bayern sei ein Transitland, daher sei die offensive Teststrategie nützlich gewesen, sagte Söder im „Spiegel“. „Der Staat mutet den Bürgern viel zu, daher ist der kostenlose Test ein Service für die Bürger. Besorgte Menschen in Bayern haben das Angebot gern angenommen. Aber wir werden sehen, wie sich die Kapazitäten in den kommenden Wochen entwickeln“, so Söder.

„Jetzt müssen wir sehen, wie wir die nationale Teststrategie weiterentwickeln.“ Wichtig sei, dass Deutschland gemeinsam handle. Wie das konkret aussehen soll, sagte Söder nicht.

Das Robert Koch-Institut (RKI) als maßgebliche Bundesoberbehörde zur Seuchenbekämpfung hatte am Dienstag die Testkriterien geändert. Danach sollen asymptomatisch und oligosymptomatische Personen nur noch getestet werden, wenn sie Bezug zu einem (möglichen) Cluster oder Risikogruppen haben. Allerdings haben die Empfehlungen keinen rechtsverbindlichen Charakter.

In dem Doppelinterview zusammen mit dem Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sprach dieser sich gegen Tests ohne Anlass aus. „Wir können nicht beliebig viel testen, sondern müssen gezielt vorgehen“, sagte Tschentscher. „Wer keine Symptome hat, muss in der Regel nicht getestet werden.“ (dpa/eb)

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