Klinik-Übernahme

Münch gibt Rhön-Anteile an Asklepios ab

Asklepios unterbreitet den Rhön-Aktionären ein Übernahmeangebot. Rhön-Gründer Münch hat schon eingeschlagen.

Von Christoph Winnat Veröffentlicht:

Hamburg/Bad Neustadt. Der private Klinikkonzern Asklepios will den Wettbewerber Rhön Klinikum AG übernehmen. Wie Asklepios am Freitag mitteilte, werden Rhön-Gründer Eugen Münch und seine Familie 12,4 Prozent ihrer Firmenanteile an Asklepios verkaufen und 7,6 Prozent in ein Joint Venture einbringen. Asklepios werde die neu erworbenen Anteile sowie weitere 28,69 Prozent, die man bereits an Rhön besitze, in das Gemeinschaftsunternehmen einbringen. Zusammen kommen die Gründerfamilie und Asklepios dann zunächst auf 49 Prozent.

Zugleich hat Asklepios ein Übernahmeangebot an die übrigen Rhön-Eigner veröffentlicht mit dem Ziel, sämtliche ausstehenden Rhön-Aktien zu einem Stückpreis von 18 Euro zu erwerben.

Kartellamt muss noch zustimmen

Sowohl der Aktiendeal zwischen Asklepios und der Münch-Familie als auch der Vollzug des Übernahmeangebots bedürfen noch der Genehmigung des Bundeskartellamts. Auch nach Abschluss der Transaktion, mit der den Angaben zufolge bereits im 2. Quartal gerechnet wird, solle Rhön „ein eigenständiges Unternehmen bleiben“.

Zu den weiteren Großaktionären der Rhön-Klinikum AG zählen der nordhessische Medizintechnikhersteller B. Braun sowie der private Krankenversicherer Landeskrankenhilfe V.V.a.G.

B.Braun war – wie auch Asklepios – vor acht Jahren bei Rhön mit zunächst fünf Prozent eingestiegen, um bei einem Übernahmevorhaben der Fresenius-Tochter Helios mitreden zu können. Über die Jahre hatte B. Braun seinen Anteil auf 25 Prozent aufgestockt.

„Pattsituation auflösen“

„Die Zusammenarbeit mit Asklepios eröffnet uns neue Möglichkeiten, die Ertragskraft und Leistungsfähigkeit in einem schwierigen Marktumfeld nachhaltig zu stabilisieren“, kommentierte Rhön-Gründer Eugen Münch, der darüber hinaus aber auch interne Motive für die Allianz mit Asklepios andeutet: „Wir müssen  jetzt eine Entscheidung treffen, um die Pattsituation im Eigentümerkreis von Rhön aufzulösen“.

Unterdessen ließ der Rhön-Vorstand wissen, in die Übernahmepläne „bislang nicht eingebunden“ gewesen zu sein. Sobald man das Asklepios-Angebot einsehen könne, würden „Vorstand und Aufsichtsrat eine ausführliche Stellungnahme veröffentlichen. (cw)

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