Praxis-EDV

Neues Modul zur Erfassung von Arztbriefen

Bis zu 70 Entlass- und Arztbriefe erhalten Ärzte jede Woche. Die Erfassung kostet Zeit – mit IT-Hilfe lässt sich ein Teil davon sparen.

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Mit einem neuen Modul zur Erfassung eingehender Arzt- und Entlassbriefe in Praxen im Gepäck ist der E-Health- und Praxis-EDV-Anbieter CompuGroup Medical (CGM) zur Medica gekommen.

Die Sichtung von Arztbriefen – bis zu 70 Briefe pro Woche gingen bei Ärzten ein, so CGM – und ihre Dokumentation gehörten zu den Verwaltungstätigkeiten in Praxen, die von ihrem Aufwand her nicht zu unterschätzen seien, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. Eine neue, intelligente Softwarelösung automatisiere einen großen Teil dieser Arbeit.

Rund 40.000 Praxen in Deutschland arbeiteten bereits mit Systemen, die sich auf das Archivieren und Erfassen von Dokumenten spezialisiert haben – und sparten damit im Vergleich zur Papierwelt viel Zeit. Bereits 2015 habe eine Studie mit dem REFA-Institut bestätigt, dass Dokumentations- und Archivsysteme fast 50 Prozent der Zeit im Vergleich zur Arbeit an papiergebundenen Dokumenten sparen.

Das neue Modul Clinical Notes gehe noch einen Schritt weiter. Es wurde in Zusammenarbeit mit dem auf Textmining spezialisierten Projektpartner Averbis entwickelt. Durch zwei Arbeitsschritte werde es möglich, relevante Informationen in medizinischen Dokumenten wie Entlassbriefen auf einen Blick zu erkennen.

Im ersten Schritt würden alle archivierten Dokumente einer automatischen Volltexterkennung unterzogen und das Ergebnis als Klartext zusätzlich zum Originaldokument abgelegt. Im zweiten Schritt würden die Klartexte von Arzt- oder Entlassbriefen einer Textanalyse unterzogen.

Das Modul arbeite mit dem sogenannten Natural Language Processing. Dieses erlaube es, aus Texten eine strukturierte Auflistung aller relevanten Inhalte zu erstellen. Mit den Analyseergebnissen wird dann im Dokument farblich hervorgehoben, wo die Krankenhaushistorie, die Diagnosen (plus ICD-10-Schlüssel), Blutdruckwerte, Medikation oder Laborwerte zu finden sind. Die Informationen könnten vom Anwender einfach via Mausklick in die Patientenakte übernommen werden. Außerdem seien alle Dokumente per Schlagwortsuche auffindbar. (ger)

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