Corona-Impfstoff

Pfizer nennt Timeline für ersten Zulassungsantrag

Wenn nichts gravierend dazwischen kommt, will Pfizer in der 3. Novemberwoche eine erste Zulassung für seinen Corona-Impfstoff beantragen.

Veröffentlicht:

New York. Pfizer-CEO Albert Bourla hat am Freitag den frühest möglichen Termin genannt, zu dem bei der US-Oberbehörde FDA ein Antrag auf vorläufige Zulassung des Impfstoffkandidaten „BNT162b2“ unter Notfallbedingungen („Emergency Use Authorization“) eingereicht werden könnte: nämlich in der dritten Novemberwoche. Die experimentelle mRNA-Vakzine gegen SARS-CoV-2 wird in Allianz mit dem Mainzer Biotech-Startup BioNTech entwickelt.

In einem offenen Brief richtet sich Bourla „direkt an die milliarden Menschen, millionen Firmen und hunderte Regierungen in aller Welt, die zur Bewältigung der Pandemie ihre Hoffnungen in einen sicheren und wirksamen COVID-19-Impfstoff setzen“.

Dabei nimmt der Pfizer-Chef, der auch zu den Unterzeichnern einer Erklärung zählt, in der sich mehrere Pharmamanager gegen eine übereilte Impfstoffentwicklung positionieren, ausdrücklich Bezug auf die jüngst von der FDA ergangene Forderung, vor einem Zulassungsantrag müssten Probanden nach der letzten Impfung noch mindestens zwei Monate lang beobachtet werden.

Der US-Präsident dürfte sich freuen

Diesen Meilenstein in Sachen Sicherheit werde man bei anhaltendem Entwicklungstempo in der dritten Novemberwoche erreicht haben. Zuvor sollen laut Bourla bis Ende Oktober genügend Wirksamkeitsdaten vorliegen. Den nötigen Nachweis, dass Produktqualität und -stabilität der Impfstofffertigung auch im industriellen Maßstab stimmen, werde man ebenfalls noch vorher erbringen können.

BioNTech und Pfizer hatten Ende Juli den Startschuss zu ihrer großen Phase-III-Studie gegeben, an der bis zu 44.000 Probanden teilnehmen sollen. BNT162b2 wird zwei Mal in einer Dosierung von 30 Mikrogramm verabreicht.

Die jetzige Ankündigung Bourlas erlaubt es US-Präsident Trump, seine Aussage im Wahlkampf aufrecht zu erhalten, ein Impfstoff werde ,sehr bald“ oder „in drei, vier Wochen“ verfügbar sein. In den USA wird am 3. November gewählt.

Namhafte US-Experten wie der Immunologe Anthony Fauci gehen davon aus, dass eine breite Impfkampagne frühestens Mitte oder Ende nächsten Jahres anlaufen kann. (cw)

Mehr zum Thema

Geschäftsjahr 2023

Asklepios steigert Umsatz und Gewinn

Ausblick

Pharmaindustrie erwartet wieder Wachstum

Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen