Gesundes Arbeiten

Preis für Selbstcheck

Ein Demografie-Selbstcheck für die Belegschaft bringt BASF Coatings den ersten Preis bei der Premiere des Förderpreises für das Betriebliche Gesundheitsmanagement.

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

KÖLN. Das Münsteraner Unternehmen BASF Coatings hat zwei Probleme: Die Mitarbeiter des Lackherstellers sind überdurchschnittlich alt, und frei werdende Stellen von Ingenieuren sind nur sehr schwer nachzubesetzen.

"Umso wichtiger ist es, alle älteren gut qualifizierten Mitarbeiter im Unternehmen zu halten", sagte Simon Schmidt-Bussmann, Leiter Lernen und Entwicklung. "Unsere Arbeitsbedingungen müssen so gestaltet sein, dass sie die Gesundheit älterer Mitarbeiter fördern."

Um das zu erreichen, setzt die Firma auch auf das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM). BASF Coatings hat einen Demografie-Selbstcheck entwickelt. Mit ihm können die Führungskräfte aus den unterschiedlichen Unternehmensbereichen erkennen, wo sie besonderen Handlungsbedarf haben und mit welchen Maßnahmen sie reagieren können.

197 Wettbewerbsteilnehmer

Für das Projekt hat BASF Coatings den ersten Preis beim erstmalig verliehenen Deutschen BGM-Förderpreis der DAK Gesundheit und des Konferenzveranstalters MCC erhalten. Der Preis ist mit Sachmitteln in Höhe von 30.000 Euro für das BGM verbunden. Der Wettbewerb, an dem sich 197 Firmen beteiligt hatten, hatte das Schwerpunktthema "Demografie und Gesundheit".

Das Konzept von BASF Coatings sei langfristig angelegt, ihm liege eine "bemerkenswert ganzheitliche Betrachtung von Gesundheit" zugrunde, erläuterte Jury-Mitglied Professor Bert Rürup bei der Preis-Verleihung in Köln.

BGM habe nichts mit Gutmenschentum oder einer Entlastung des Gesundheitswesens zu tun, betonte der ehemalige Wirtschaftsweise. "Betriebliches Gesundheitsmanagement ist ebenso wie die betriebliche Altersversorgung eine unternehmerische Investition." Die Investition nutze sowohl der Belegschaft als auch dem Unternehmen selbst.

"Wir würdigen Firmen, die bei der betrieblichen Gesundheitsförderung bewusst neue Wege gehen und sich mit kreativen Maßnahmen nachhaltig engagieren", skizzierte Claus Moldenhauer, Vorstand der DAK-Gesundheit, den Hintergrund des BGM-Förderpreises.

Er kündigte an, dass die Kasse mit allen Unternehmen, die sich an dem Wettbewerb beteiligt haben, einen Erfahrungsaustausch initiieren wolle. "In diesem Forum sollen sich die Gesundheitsexperten der verschiedensten Firmen austauschen und voneinander lernen können", so Moldenhauer.

Den zweiten Preis, der mit 20.000 Euro für BGM-Maßnahmen einhergeht, erzielte die Asklepios-Klinik Hamburg Barmbek.

Demografie-Beauftragte am Werk

Das Haus setzt Demografie-Beauftragte ein, um die Arbeitsbedingungen für ältere Beschäftigte zu verbessern. Ein weiterer Baustein ist die Entwicklung von Handlungsempfehlungen und Maßnahmen zur praktischen Unterstützung. Das BGM-Konzept soll ab dem kommenden Jahr in den anderen Kliniken der Asklepios-Gruppe ausgerollt werden.

Das Netzwerk "Gesunde Betriebe Kinzigtal" belegte im Wettbewerb den dritten Platz (10.000 Euro). Bei diesem Projekt steht die betriebsübergreifende Bündelung der personellen und finanziellen Ressourcen für das BGM von acht kleinen und mittelständischen Unternehmen im Kinzigtal im Vordergrund.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!