Sagt uns in Zukunft ein Gerät, wie gesund wir sind?

Nach Ansicht des IT-Konzerns IBM werden in fünf Jahren digitale Geräte unter gesundheitsbewussten Menschen weit verbreitet sein. Die Gesundheitsüberwacher in handlicher Größe werden die Lebensführung und das Fitnessverhalten der Anwender verbessern und auch mit dem jeweiligen Arzt interagieren können, glaubt das Unternehmen.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
Zukunftsvision: Neue Geräte könnten bald gesundheitsbewusste Menschen unterstützen - zum Beispiel, wenn sie die Vitaldaten an die Arztpraxis übermitteln.

Zukunftsvision: Neue Geräte könnten bald gesundheitsbewusste Menschen unterstützen - zum Beispiel, wenn sie die Vitaldaten an die Arztpraxis übermitteln.

© fotolia.com

EHNINGEN/NEW YORK. Das steigende Bedürfnis der Bevölkerung nach Präventionsangeboten bietet nach Ansicht des US-amerikanischen IT-Konzerns IBM unter anderem Lösungsanbietern im Healthcare- und Wellness-Bereich in einem bislang noch unterentwickelten Markt gute Chancen.

Dies ergab laut IBM eine kürzlich veröffentlichte Studie des IBM Institute for Business Value, für die mehr als 1300 Anwender von Gesundheitsgeräten befragt wurden.

IBM sieht sich schon für die prognostizierten Trends gerüstet und zeigt die essenziellen Anforderungen an innovative Geräte der Zukunft auf, die in einem Zeitraum von fünf Jahren sowohl die Lebensführung wie das Fitnessverhalten der Anwender nachhaltig verbessern und auch mit dem jeweiligen Arzt interagieren könnten.

Geräte überwachen und prognostizieren Vitaldaten

Gesundheitsbewusste Anwender bezögen zukünftig über so genannte Connected Health Devices Informationen, um erstens ihren Gesundheitszustand besser einschätzen und zweitens daraus die nötigen Konsequenzen für eine bewusstere Lebensführung ziehen zu können, sagt IBM voraus.

Diese Geräte überwachten und prognostizierten Vitaldaten, die wiederum direkt an Pfleger, Klinikärzte sowie an Support-Netzwerke über Breitband, Kabelverbindungen oder per Wireless Lan weitergegeben werden können, konkretisiert der IT-Spezialist.

Die neue Gerätegeneration wird nach Einschätzung von IBM entweder selbst internetfähig sein oder über einen PC, ein Tablet oder Smart Phone angeschlossen werden.

Studie belege Wunsch nach Geräten

Besagte Studie zeige, dass diese neue Gerätesparte besonders von der Gruppe der "Gesundheitsinteressierten" nachgefragt werde. Diese charakterisiert IBM als Menschen, die verstärkt ihre gesundheitlichen Ziele mit Hilfe einer gerätegestützten Überwachung erreichen wollen.

Die Studie belege in der Zielgruppe den Wunsch nach Geräten, die sowohl einfacher zu bedienen seien wie auch einen bessern Informationsaustausch ermöglichten. Dafür seien die Konsumenten aber auch bereit, mehr Geld in die Hand zu nehmen.

Mehr als jeder Dritte der für die Studie befragten Gerätenutzer rechne nach Aussage von IBM damit, dass er einen Beitrag zu den Kosten der neuen Gesundheitsgeräte im Laufe der nächsten zwei Jahre leiste, während sich 35 Prozent sogar darauf einstellen, eine monatliche Gebühr zu bezahlen.

Zu den Funktionalitäten, die die neuen Geräte gewährleisten sollen, gehören laut IBM:

Bewegungsprotokolle: Die neuen Geräte messen Geschwindigkeit und Intensität der täglichen Bewegung. Bewegt sich der Anwender nicht genug, gibt ihm das Gerät eine Übung vor, um sein Bewegungssoll zu erfüllen. Im Zusammenspiel mit Blutdruckmessgeräten, Waagen oder Geräten zur Überwachung der Medikamenteneinnahme sollen sie zum Gesamtbild beitragen.

Altenpflege: Demenzpatienten profitieren von Geräten, die einerseits ihre Arzneieinnahme überwachen und mit einer digitalen Tablettendose verbunden sind und gleichzeitig ihren Standort sowie den ihres Pflegers angeben können.

Blutbildüberwachung: Nicht-invasive Bluttests könnten dem zuständigen Arzt automatisch alle wichtigen Daten übermitteln. Bei einem Anstieg des Cholesterin- oder einem Abfall des Eisenwertes oder einer Vermehrung der weißen Blutkörperchen, wisse der Anwender, dass er seine Medikamente anpassen oder sich an seinen Arzt wenden muss.

Mobilitätsüberwachung: Mobilität ist für ein unabhängiges Leben in den eigenen vier Wänden unabdingbar. Geräte, die die Koordination, Bewegungsfähigkeit und Stabilität des Anwenders trainierten und gleichzeitig über Sensoren registrierten, wie aufrecht er geht oder wie leicht er sich aus dem Stuhl erheben kann, könnten den Umzug in ein Pflegeheim hinauszögern. Bei Überanstrengung könne das Gerät Alarm schlagen und im Notfall Pflegekräfte benachrichtigen.

Gehirnstrommessung: Neue Geräte zur Gehirnstrommessung sollen es Patienten erleichtern, Gedanken und Empfindungen über einen digitalen Avatar des menschlichen Körpers auszudrücken. Via Sensoren könnten sich Patienten auch non-verbal mitteilen, wie gut sie auf verschiedene Behandlungen oder Schmerz reagieren. Wichtige Vitalfunktionen werden ebenfalls abgerufen, interpretiert und bei einem Abfall sofort an die Pflegekraft gemeldet.

Die Studie zur Zukunft der Connected Health Devices zum Download

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