Schweinegrippe dringt weiter vor in Europa

BONN/KIEW/GENF (dpa/ger). Die Schweinegrippe verbreitet sich in Europa: In Deutschland starben am Freitag drei weitere Menschen, damit gibt es jetzt sechs Tote. In der Ukraine sind landesweit Schulen geschlossen worden. Die WHO gab erweiterte Impfempfehlungen aus.

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Hinein in den Oberarm: Impfung gegen H1N1 in Hamburg.

Hinein in den Oberarm: Impfung gegen H1N1 in Hamburg.

© Foto: UKE

Für die Immunisierung reiche in der Regel eine einzige Dosis der zugelassenen Pandemie-Impfstoffe, berichtete die Direktorin der World Health Organisation (WHO) Marie-Paule Kieny. Die Impfung könne in den meisten Fällen zusammen mit der saisonalen Grippeimpfung geschehen, und es gebe keinen Grund, Schwangere nicht zu impfen. 

Die WHO bestätigt damit die vorläufige Empfehlung der Ständigen Impfkommission, die bisher für Personen im Alter von 10 bis 60 Jahren eine Impfdosis empfiehlt. Die WHO stützt sich in der neuen erweiterten Impfempfehlung auf das Urteil ihrer Strategischen Beratergruppe der Impfexperten (SAGE, Strategic Advisory Group of Experts on Immunization). Eine universelle Impfung der gesamten Bevölkerung hat die SAGE nicht pauschal empfohlen. Die Impfexperten hatten zuvor die verfügbaren Studien und Erfahrungen aus Massenimpfkampagnen ausgewertet.

In Deutschland ist es allein am Freitag zu drei Todesfällen wegen Schweinegrippe gekommen. Eine Frau sei im Uniklinikum Bonn den Folgen der Infektion erlegen, teilte ein Kliniksprecher mit. Außerdem starben ein Kind im Saarland und ein Jugendlicher in Augsburg. In der Ukraine hat die Regierung nach einer Serie von Todesfällen wegen grassierender Schweinegrippe Schulen geschlossen und größere Veranstaltungen verboten.

Unterdessen scheint die Impfskepsis in Deutschland weiter zu überwiegen, auch bei Ärzten. Das hat eine nicht repräsentative Befragung von Lesern der "Ärzte Zeitung" ergeben.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Schweinegrippe: Viele Ärzte stehen zwischen Verunsicherung und Impfskepsis

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