Online-Terminvereinbarung

Vorteil bei Arztentscheidung

Die Option auf die Online-Vereinbarung eines Arzttermins schätzen Patienten immer mehr. Für manche ist ein schnellerer Termin sogar ein Wechselgrund. Dennoch zögern viele Praxen.

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Terminvereinbarung: 89 Prozent der Patienten würden ein Angebot zur Online-Arztterminvereinbarung gerne nutzen. Doch viele Ärzte hadern mit entsprechenden Angeboten.

Terminvereinbarung: 89 Prozent der Patienten würden ein Angebot zur Online-Arztterminvereinbarung gerne nutzen. Doch viele Ärzte hadern mit entsprechenden Angeboten.

© Yantra / fotolia.com

MÜNCHEN. Bei der Wahl des Arztes kann für Patienten neben dessen Kompetenz immer mehr der Service der Praxis ausschlaggebend sein. Das legt zumindest eine nach Unternehmensangaben online-repräsentative Studie des Marktforschungsinstituts Research Now unter 1002 Teilnehmern im Auftrag des Arztempfehlungsportals Jameda nahe.

Demnach bejahten 55 Prozent der befragten Patienten zwischen 25 und 34 Jahren die Frage, ob sie sich eher für einen Arzt entscheiden würden, der ihnen die Möglichkeit zur Online-Buchung ihres Arzttermins biete. Auch unter den 35- bis 44-Jährigen ziehen noch mehr als die Hälfte (51 Prozent) den online buchbaren Arzt vor, bei den 45- bis 54-Jährigen sind es immerhin noch 37 Prozent.

Kompetenz zählt, Schnelligkeit auch

Das wachsende Angebot von im Internet buchbaren Arztterminen beeinflusst nach Lesart von Jameda unter einem weiteren Aspekt die Arztentscheidung der Patienten: Indem Patienten direkt sehen können, welcher Arzt kurzfristig Termine frei hat, wählen sie - Kompetenz des Arztes vorausgesetzt - den Arzt, der ihnen schneller einen Termin zur Verfügung stellt.

62 Prozent der Befragten bestätigten, dass sie ihren Arzt wechseln würden, wenn sie sehen, dass ihnen ein anderer Arzt schneller einen freien Termin anbietet. 20 Prozent der Befragten bestätigten, dass sie ihren Arzt wechseln würden, wenn sie sehen, dass ihnen ein anderer Arzt schneller einen freien Termin anbietet.

42 Prozent würden den Arzt mit dem schnelleren Termin zumindest dann ihrem Arzt vorziehen, wenn dieser ebenfalls einen kompetenten Eindruck vermittle.

Ärzte hadern mit Online-Terminen

"Online-Terminbuchungssysteme machen die Verfügbarkeit von Ärzten online sicht- und damit auch vergleichbar", erläutert Jameda-Geschäftsführer Florian Weiß. Patienten erhielten so die Möglichkeit, den Arzt zu wählen, der den besten Termin anbieten kann. Im Gegenzug könnten Praxen, die neue Patienten akquirieren wollen, gezielt Serviceelemente wie die Online-Terminvereinbarung anbieten.

Wie die Umfrage weiter ergab, hadern anscheinend noch viele Ärzte mit entsprechenden Patienten-Offerten. Denn nur 31 Prozent der befragten Patienten haben nach eigener Aussage bisher einen Arzttermin über das Internet vereinbart.

89 Prozent würden Online-Angebot gerne nutzen

Von den Patienten, die dazu noch keine Gelegenheit hatten, würde die große Mehrheit von 89 Prozent aber ein Angebot zur Online-Arztterminvereinbarung gerne nutzen, wenn sich die Gelegenheit bietet.

Der wichtigste Vorteil von Online-Arztterminen besteht für Patienten darin, dass sie direkt sehen, wann ein Arzt einen freien Termin hat (83 Prozent). Ebenfalls wichtig für die Patienten ist, dass sie sich unabhängig von den Sprechzeiten dann um ihren Arzttermin kümmern können, wenn sie dafür Zeit haben - auch am Abend oder am Wochenende.

79 Prozent sehen darin einen großen Mehrwert der Online-Termine. Das Umgehen möglicher Warteschleifen empfinden 70 Prozent als nützliche Eigenschaft der Online-Arztterminbuchung. (maw)

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