Praxis-IT

ePA: Niedersachsens Ärzte vor allem von elektronischer Medikationsliste überzeugt

Knapp ein Viertel der Praxen in Niedersachsen kann die elektronische Patientenakte laut KV noch nicht nutzen, obwohl das zum 1. Oktober zur Pflicht wird. Die KV rät, im Zweifel den PVS-Anbieter zu kontaktieren.

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Zum 1. Oktober wird die Nutzung der elektronischen Patientenakte für alle Arztpraxen zur Pflicht. In Niedersachsen könnte das für einige Praxen eng werden, warnt die KV.

Zum 1. Oktober wird die Nutzung der elektronischen Patientenakte für alle Arztpraxen zur Pflicht. In Niedersachsen könnte das für einige Praxen eng werden, warnt die KV.

© Andreas Prott / stock.adobe.com

Hannover. Manche Hersteller von Praxisverwaltungssystemen (PVS) bremsen die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) in Niedersachsen. Das sagte am Freitag Nicole Löhr, Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN), in Hannover.

Aktuell hätten 76 Prozent der niedersächsischen Arztpraxen das ePA-Modul installiert, so die KVN. Etwa die Hälfte davon nutze aktuell die ePA. Die meisten PVS-Anbieter hätten zwar mit dem vergangenen Update das neue ePA-Modul bereitgestellt. „Trotzdem kann knapp ein Viertel der Praxen die ePA noch nicht nutzen. Einige PVS-Hersteller sind noch nicht so weit“, erklärte Löhr. „In Anbetracht der für Oktober anstehenden ePA-Nutzungsverpflichtung für Praxen gibt dies Anlass zur Sorge.“ Die Praxen müssten die Gelegenheit erhalten, die ePA unter realistischen Bedingungen zu testen um Kinderkrankheiten auszukurieren. „Unter dem Strich hängt die Umsetzung stark vom jeweiligen PVS-Modul ab“, sagte Löhr.

Hoffen auf zügige Anbindung des stationären Sektors

Praxen, die technisch „ePA-ready“ sind, sollten Kontakt aufnehmen zu den PVS-Herstellern und im Zweifel Rückmeldung geben. Den anderen Praxen empfiehlt Löhr, im eigenen PVS nachzuschauen, ob das ePA-Modul aktiviert werden müsse. Bei manchen Systemen sei dies nötig. Haben Praxen noch kein ePA-Modul erhalten, sollten die Ärztinnen und Ärzte bei ihren PVS-Herstellern nachfragen, wann das Softwaremodul ausgeliefert wird, empfiehlt Löhr.

Erste Erfahrungen mit der ePA zeigten: Einen echten Mehrwert biete zwar die elektronischen Medikationsliste. Probleme aber mache die Handhabung der Metadaten, etwa beim Einstellen von Befunden und Arztbriefen oder bei der Suche von medizinischen Dokumenten.

Wichtig sei zudem die zügige Anbindung des stationären Sektors. Gerade bei der Entlassung aus dem Krankenhaus kämen wichtige Informationen für die ambulante Weiterbehandlung oft spät bei den Praxen an, so Löhr. „Hier hat die ePA das Potenzial, die Versorgung merklich zu verbessern.“ (cben)

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