Diagnose Schlafapnoe bald durch Hausärzte?

MÜNCHEN (kat). Die Schlafapnoe bleibt bisher oft unentdeckt. Dies soll sich nach den Vorstellungen der ResMed GmbH nun ändern. Durch ein neues Gerät sollen Hausärzte in die Diagnose einbezogen und Schlaflabors entlastet werden. Mit dem microMESAM®, einem Risiko-Indikator, kann in einer Individuellen Gesundheits-Leistung ( IGeL) eine schlafbezogene Atemstörung abgeklärt werden.

Veröffentlicht:

Ob ein Patient, der über Symptome wie Schnarchen, verminderte Leistungsfähigkeit, Hypertonie und Übergewicht klagt, ins Schlaflabor gehört, kann mit dem neuen Gerät der ResMed GmbH aus Martinsried, in nur einer Nacht im häuslichen Umfeld geklärt werden. Wie der Geschäftsführer Caspar Graf Stauffenberg bei einer Pressekonferenz sagte, erlaubt das Gerät eine Aussage darüber, ob der Patient eine schlafbezogene Atemstörung aufweist. Wenn ja, sollte er für eine polysomnographische Untersuchung an den Fachmann überwiesen werden.

Das Prozedere ist einfach. Der Patient erhält eine kurze Einweisung in der Praxis, von der er das Gerät ausleiht. Am Abend muß er es vor dem Schlafengehen um den Brustkorb binden, den Atemmeßschlauch an den Rekorder schließen, den Nasensensor anlegen und auf Start drücken. Damit er ganz sicher ist, daß alles korrekt angeschlossen ist, blinkt eine Kontrolleuchte.

Am Morgen muß der Patient nur das Gerät abschalten und in die Praxis bringen, wo der Rekorder an den PC angeschlossen und der Befund innerhalb von fünf Minuten vollautomatisch erstellt wird. Die etwa eine DIN-A-4-Seite lange Auswertung beinhaltet eine klare Aussage, ob sich der Verdacht erhärtet hat.

Eine Schulung des Personals ist also nicht erforderlich.Die Leistung kann als IGeL (20 bis 50 Euro) abgerechnet werden. Wie Graf Stauffenberg sagte, hat sich das Gerät nach etwa 70 Anwendungen amortisiert. An laufenden Kosten kämen nur die für Atemmeßschläuche hinzu.

Nach Aussagen von Graf Stauffenberg müßten viele kardiologische Patienten auch mit nCPAP (nasal continuous airway pressure) behandelt werden: 60 Prozent der Schlafapnoe-Patienten sind kardiologische Patienten. Eine Hypertonie, die schlecht in den Griff zu bekommen ist, kann ein Hinweis sein.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kleine randomisierte Studie

Leichte OSA, kleine Tonsillen: Mandelentfernung kann warten

ARE in Grafiken

Weniger Praxisbesuche wegen Atemwegsinfektionen

Lungensurfactant

Warum Seufzen der Atmung gut tut

Das könnte Sie auch interessieren
Wie Zink das Immunsystem stärken kann

© Tondone | AdobeStock

Risikogruppen schützen

Wie Zink das Immunsystem stärken kann

Anzeige | Wörwag Pharma GmbH & CO KG
Praxisfall im Podcast: Atemwegsinfekt

© Bionorica SE

Phytoneering-Akademie

Praxisfall im Podcast: Atemwegsinfekt

Anzeige | Bionorica SE
Antibiotika – Fluch und Segen

Podcast

Antibiotika – Fluch und Segen

Anzeige | Bionorica SE
Brauchen wir noch Antibiotika?

© deepblue4you | iStock

Content Hub

Brauchen wir noch Antibiotika?

Anzeige | Bionorica SE
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Portraits: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Die Schilddrüse tickt in jedem Lebensalter anders

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Red Flags

Rückenschmerz: Wer muss sofort ins MRT?

Große Fall-Kontroll-Studie

Demenz: Offenbar erhöhte Mortalität mit Benzodiazepintherapie

Lesetipps
Vier mittelalte Frauen laufen gemeinsam über eine Wiese und lachen.

© Monkey Business / stock.adobe.com

Wechseljahre

5 Mythen rund um die Perimenopause: Eine Gynäkologin klärt auf

Makro-Nahaufnahme eines Auges mit okulärer Rosazea.

© Audrius Merfeldas / stock.adobe.com

Schwere Komplikationen möglich

Augen-Rosazea: Erst sind’s die Lider, später auch die Hornhaut