Lercanidipin ist gut für hypertone Diabetiker

PARIS (gvg). Der Kalziumantagonist Lercanidipin hat bei Typ-2-Diabetikern mit Bluthochdruck einen ähnlich günstigen Effekt auf eine bestehende Mikroalbuminurie wie der ACE-Hemmer Ramipril. Die Substanz wird bei den Patienten daher als guter Kombipartner empfohlen.

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Professor Gaetano Crepaldi von der Universität Padua in Italien präsentierte auf einer Veranstaltung des Unternehmens Recordati auf dem Europäischen Hypertoniekongreß in Paris die Ergebnisse der DIAL-Studie. An der randomisierten, kontrollierten Studie nahmen 180 hypertensive Diabetiker teil. Bei ihnen wurden die Auswirkungen einer Behandlung mit 10 bis 20 Milligramm Lercanidipin oder mit 5 bis 10 Milligramm Ramipril auf den Verlauf der Mikroalbuminurie untersucht.

"Nach neun Monaten Behandlung hatte sich in beiden Gruppen das durchschnittliche Ausmaß der Mikroalbuminurie um etwa zwanzig Prozent verringert", so Crepaldi in Paris. Die Substanzen seien dabei ähnlich effektiv gewesen.

In beiden Gruppen sei die Mikroalbuminurie bei etwa einem Drittel der Patienten nach neun Monaten Behandlung nicht mehr nachweisbar gewesen. Bei jedem zehnten bis zwanzigsten kam es zu einer Verschlechterung des Befunds mit Auftreten einer Makroalbuminurie. Die Blutdruckeinstellung unterschied sich in beiden Gruppen nicht.

"Anders als andere Kalziumantagonisten in vorangegangenen Studien hat sich Lercanidipin in dieser Untersuchung bei der Nephroprotektion dem ACE-Hemmer als ebenbürtig erwiesen", so Crepaldi.

Die Substanz sei deswegen ein günstiger Kombinationspartner für Hemmstoffe des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems in der Therapie von Diabetikern mit Hypertonie.

Lercanidipin wird in Deutschland vom Unternehmen Berlin Chemie als Carmen® vermarktet.

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