Umfrage

Patienten wollen ihre Daten mit Ärzten teilen

Die Deutschen wollen mehr digitale Gesundheitsanwendungen. Aber (noch) nicht von Apple oder Google.

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BERLIN. Die große Mehrheit der Patienten will eine Online-Gesundheits- oder Patientenakte. Zwar wissen viele mit dem Begriff selbst nichts anzufangen. Doch gefragt, ob sie digital jederzeit auf ihre Krankheitsdaten zugreifen wollen, antworten 73 Prozent mit Ja.

Ebenfalls wollen die Befragten ihren Arzt als Lotsen für digitale Versorgungslösungen, und sie wollen ihre Daten mit ihrem Arzt teilen. Die Neigung, das über Angebote von Apple, Google oder Amazon zu tun, ist sehr gering ausgeprägt.

Das zeigt der am Montag publizierte E-Patient-Survey, der seit mehreren Jahren als Online-Umfrage in Gesundheitsportalen von Dr. Alexander Schachinger und der EPatient RSD GmbH initiiert wird. In diesem Frühjahr haben sich nach seinen Angaben 9700 Patienten an der Umfrage beteiligt.

Vertrauensvorschuss nutzen

Der E-Patient-Survey bestätigt damit im Vorfeld des Deutschen Ärztetages, dass Patienten der Digitalisierung alles andere als zögerlich gegenüberstehen.

Weiter zeigt die Umfrage, dass die Akteure des Gesundheitswesens einen großen Vertrauensvorschuss bei den Patienten genießen, wenn es um die Gesundheitsakte geht: Unter den Anbietern, von denen die Umfrageteilnehmer eine E-Gesundheitsakte haben wollen, liegen die Krankenkassen mit 55 Prozent vorne, fast gleichauf mit der Software, die auch der Arzt in seiner Praxis nutzt (54 Prozent). Das Gesundheitssystem/der Staat wird von 23 Prozent der Teilnehmer als gewünschter Anbieter einer Online-Gesundheitsakte genannt, IT-Unternehmen aus Deutschland von 12 Prozent.

Google, Apple und Amazon sind mit respektive sechs, fünf und nur einem Prozent der Umfrageteilnehmer weit abgeschlagen als Anbieter, die für Gesundheitsakten gewünscht werden. "Das ist der letzte Aufruf an das Deutsche Gesundheitssystem, nicht nur über E-Health zu reden, sondern den Vertrauensvorsprung tatsächlich zu nutzen", kommentiert Schachinger dieses Ergebnis.

Fehlende digitale Kompetenz

Laut Umfrage geben zwei von drei Teilnehmern an, es fehle ihnen die digitale Kompetenz, mit Therapie-Apps umzugehen. Auch hier wünschen sich die Teilnehmer von ihren Versorgern Hilfestellung. Zu den Favoriten der E-Services zählen weiterhin die Online-Terminvereinbarung (24 Prozent wünschen sich diese) und Online-Coachings (14 Prozent).

Auch die Problematik der online zu findenden Informationen über die eigenen Erkrankungen ist Thema. Patienten wünschten eine verständliche und relevante digitale Orientierung von ihren Ärzten während und nach ihrer Therapie, heißt es in der Mitteilung zum E-Patient-Survey 2018. (ger)

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Kommentare
Dr. Uwe Wolfgang Popert 08.05.201819:11 Uhr

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