Anthrachinon-Derivat hilft Arthrose-Kranken

WIEN (gvg). Bei Arthrose ist die Therapie mit der Substanz Diacerein nach zwei Studien der mit NSAR ebenbürtig. Die Zulassung von Diacerein in Deutschland soll noch dieses Jahr beantragt werden.

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Diacerein gehört zusammen mit Glucosaminsulfat und Chondroitinsulfat zu den Substanzen, die in den Empfehlungen der Europäischen Rheumaliga zur Arthrose als "symptomatisch wirksame Substanzen mit verzögertem Wirkeintritt" erwähnt werden. Das synthetische Anthrachinon-Derivat interferiert im Knorpel mit Entzündungsreaktionen, etwa der Wirkung von Interleukin 1.

In den beim EULAR vorgestellten Studien wurden die Effekte von 50 mg Diacerein, 10 mg Piroxicam (jeweils 2 x täglich) und 25 mg Diclofenac (3 x täglich) auf Schmerz, Steifigkeit und Funktionsfähigkeit mit der 100 Punkte umfassenden WOMAC-A-Skala beurteilt.

Nach 16 oder zwölf Wochen - je nach Studie - erwiesen sich die Therapien jeweils als ebenbürtig. Dabei halte der Effekt von Diacerein nach Therapieende an, betonte Professor Worawit Louthrenoo von der Chian Mai Universität in Thailand auf einer vom Unternehmen TRB Chemedica unterstützten Veranstaltung.

So war der Effekt mit Diacerein acht Wochen nach Therapieende mit 70 Punkten noch genauso ausgeprägt wie am Ende des Einnahmezeitraums. Nach Piroxicam-Therapie dagegen fiel die Punktezahl von 74 auf 27. Null ist das schlechteste Ergebnis.

Diacerein gibt es in vielen Ländern, darunter auch Frankreich und Spanien, als Artrodar®, in Österreich wurde es jetzt als Verboril® zugelassen. In Deutschland soll noch dieses Jahr die Zulassung beantragt werden, wie eine Sprecherin von TRB Chemedica der "Ärzte Zeitung" gesagt hat.

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