CT zeigt die Knochenfestigkeit besser als DXA

DXA-Messung ist Standard bei der Osteoporosediagnose. Zur Therapieüberwachung eignet sich die HRCT besser.

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Die DXA-Messung ist stark bei der Diagnostik vor der Therapie, aber schwach bei der Therapie-Überwachung.

Die DXA-Messung ist stark bei der Diagnostik vor der Therapie, aber schwach bei der Therapie-Überwachung.

© Achim Köpf

BERLIN (ugr). Mit hochauflösender Computertomografie (HRCT) kann der Effekt einer Osteoporosetherapie besser abgeschätzt werden als mit herkömmlicher Osteodensitometrie. Mit der HRCT lasse sich etwa die Trabekelstruktur der Knochen nach Therapie mit dem Parathormon-Fragment Teriparatid (Forsteo®) detaillierter untersuchen, erklärte Professor Claus Glüer aus Kiel beim Orthopädiekongress in Berlin.

"Die DXA-Messung ist stark vor der Therapie, aber schwach unter der Behandlung", so Glüer bei einem von Lilly unterstützten Symposium. Dies gelte besonders bei osteoanabolen Therapieprinzipien, bei denen deutlich ausgeprägte Veränderungen der Mikrostruktur und Geometrie des Knochens zu berücksichtigen sind.

In der EUROFORS (European Study of Forsteo) wurde bei 67 Frauen vor Therapiebeginn, nach sechs und zwölf Monaten Teriparatid-Therapie die Wirbelsäule mit dreidimensionaler HRCT untersucht. Die Analyse hat nach Angaben von Glüer gezeigt, dass das trabekuläre Volumen und der Vernetzungsgrad der Spongiosa signifikant zugenommen hatten. Nach 24 Monaten wurde ein deutlicher Anstieg der Knochendichte an Lendenwirbelsäule und Hüfte festgestellt. Dies deutet auf einen zusätzlichen Gewinn an Knochenfestigkeit und ein niedrigeres Frakturrisiko hin. Glüer: "Die Veränderungen waren unter der HRCT jeweils stärker ausgeprägt als unter DXA."

Bereits zuvor erinnerte Privatdozent Stephan Scharla aus Bad Reichenhall daran, dass es mit einer antiresorptiven Osteoporosetherapie etwa mit Bisphosphonaten zu keiner relevanten Vermehrung der Knochensubstanz komme. Dies gelinge jedoch mit dem Parathormon-Fragment über eine Stimulation der osteoblastären Knochenneubildung, die langfristig zu einer Erhöhung der Knochenfestigkeit führe, so Scharla.

Teriparatid ist bei Männern und Frauen in der Postmenopause mit hohem Frakturrisiko sowie bei einer glukokortikoidinduzierten Osteoporose zugelassen. Aktuelle Studien hätten ergeben, dass der Rückgang der Frakturrate mit der Dauer der Therapie zunimmt. Deshalb solle die zugelassene Therapiedauer von 24 Monaten voll ausgeschöpft werden.

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