Leichtere Umsetzung

DMP Depression wird aktualisiert

Beim Disease-Management-Programm Depression gibt es Anpassungen: Künftig können auch Psychologische Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten die Koordination in Ausnahmefällen übernehmen.

Veröffentlicht:
Zum zweiten Quartal 2026 tritt das neue DMP Depression in Kraft.

Zum zweiten Quartal 2026 tritt das neue DMP Depression in Kraft.

© StockPhotoPro / stock.adobe.com

Berlin. Das 2019 beschlossene Disease-Management-Programm Depression wird aktualisiert. Das hat die KBV mitgeteilt. Die Anpassungen betreffen unter anderem die Koordination, Patientenschulungen, körperliches Training sowie Qualitätsziele und die Dokumentation. Sie wurden vom Gemeinsamen Bundesausschuss beschlossen.

Zwar erfolgt die Koordination im DMP Depression grundsätzlich durch Hausärztinnen und Hausärzte. In Ausnahmefällen können aber auch spezialisierte Fachärztinnen und Fachärzte koordinieren. Im Rahmen der Aktualisierung können erstmalig auch Psychologische Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten die Koordination in Ausnahmefällen übernehmen.

Dokumentation wird verkürzt

Dies ist bei Patientinnen und Patienten möglich, die bereits vor der Einschreibung von diesen Psychotherapeuten betreut wurden oder wenn diese Betreuung aus medizinischen Gründen erforderlich ist, und die nicht durchgehend ärztlich behandelt werden müssen sowie keine komplexe Medikation benötigen.

Da dem G-BA bislang keine Patientenschulung bekannt ist, die den Anforderungen der DMP-Anforderungen-Richtlinie entsprechen, können ausnahmsweise auch DMP-Programme für Depression ohne Schulungen angeboten werden, heißt es. Sobald eine vom Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) als geeignet erklärte Schulung zur Verfügung steht, muss diese innerhalb von zwei Jahren nach der Freigabe durch das BAS in den Behandlungsprogrammen angeboten werden und stünden dann in der Versorgung zur Verfügung.

Anpassung an aktuelle Leitlinien

Die Empfehlungen zur Psychotherapie, zur medikamentösen Therapie und deren Kombination in Abhängigkeit des Schweregrades wurden an aktuelle Leitlinienempfehlungen angepasst. Dadurch werden die Dokumentation verkürzt und Qualitätsziele vereinfacht. Eine weitere Neuerung betrifft die Empfehlung von körperlicher Aktivität und Sport, da solche Veränderungen im Lebensstil eine positive Wirkung auf die betroffenen Patientinnen und Patienten haben.

Der G-BA-Beschluss wird dem Bundesgesundheitsministerium zur Prüfung vorgelegt. Bei Nichtbeanstandung treten die Anforderungen für das aktualisierte DMP voraussichtlich zum zweiten Quartal 2026 in Kraft. Das DMP Depression wurde seit der Erstfassung 2019 noch nicht vertraglich umgesetzt. Durch die Anpassungen und Vereinfachungen soll eine Umsetzung erleichtert werden. (eb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Was die MS-Behandlung auszeichnet

© Suphansa Subruayying | iStock

Lebensqualität

Was die MS-Behandlung auszeichnet

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

© AscentXmedia | iStock

Lebensqualität

Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Prognostizierbares Therapieansprechen?

© Stockbyte | gettyimages (Symbolbild mit Fotomodellen)

Antidepressiva

Prognostizierbares Therapieansprechen?

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

© brizmaker | iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Depressionsscreening

Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Neue Ansätze zur Behandlung seltener Krankheitsbilder

© Dr_Microbe / stock.adobe.com

Entwicklungen in der Therapie neuromuskulärer Erkrankungen

Neue Ansätze zur Behandlung seltener Krankheitsbilder

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Abb. 1: a) Verlauf einer Gruppe unbehandelter Personen, b) 5-Jahres-Daten der SUNFISH-Studie Teil1, c) Teil2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Therapie der 5q-assoziierten SMA

Risdiplam-Filmtabletten: flexiblere Anwendung im Alltag

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Rett-Syndrom: früh diagnostizieren, Betroffene bestmöglich fördern und Familien entlasten

© Olia / Generated with AI / stock.adobe.com

Neurologische Entwicklungsstörung

Rett-Syndrom: früh diagnostizieren, Betroffene bestmöglich fördern und Familien entlasten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Acadia Pharmaceuticals (Germany) GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein Netzwerkkabel

© tbcgfoto / stock.adobe.com

Abrechnung in Gefahr

TI: Alte Konnektoren müssen bis Ende 2025 ausgetauscht sein!

Ein Mädchen wird geimpft.

© KMPZZZ / stock.adobe.com

Cochrane Reviews

HPV-Impfung schützt vor Gebärmutterhalskrebs und Krebsvorstufen