Gefährlicher Knollenblätterpilz

Experten warnen vor Giftpilz-Verzehr

Veröffentlicht:
Grüne Knollenblätterpilze. Die giftigen Pilze werden oft von Spätaussiedlern und Geflüchteten mit heimischen, harmlosen Sorten verwechselt.

Grüne Knollenblätterpilze. Die giftigen Pilze werden oft von Spätaussiedlern und Geflüchteten mit heimischen, harmlosen Sorten verwechselt.

© MRI Tox

HANNOVER. Viele Pilzsorten reagieren auch nach längeren Trockenperioden auf Niederschläge und beginnen zu wachsen: Speisepilze und auch Giftpilze, die sich häufig in der Optik kaum von essbaren Varianten unterscheiden. Um lebensgefährliche Vergiftungen zu verhindern, rät die Deutsche Leberstiftung zur Vorsicht.

"Im schlimmsten Fall kommt es nach dem Verzehr von Giftpilzen zu einem Organversagen. Wenn die Toxine aus dem Magen- und Darmtrakt aufgenommen sind und über die Blutbahn in die Leber kommen, kann das zu einem Leberversagen führen", warnt Professor Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung.

Neben kleinen Kindern, die beim Spielen Giftpilze pflücken und verzehren sowie Erwachsenen, die Giftpilze mit essbaren heimischen Pilzen verwechseln, gibt es eine weitere gefährdete Gruppe: Geflüchtete und Spätaussiedler. Diese Menschen verwechseln meist den hochgiftigen Knollenblätterpilz mit Speisepilzen aus den jeweiligen Heimatländern, so die Stiftung.

Der Knollenblätterpilz ist einer der giftigsten Pilze in Deutschland und für rund 90 Prozent aller tödlichen Pilzvergiftungen in Europa verantwortlich. Wenn der Knollenblätterpilz verzehrt wurde, treten Symptome erst nach einer beschwerdefreien Zeit von sechs bis 24 Stunden auf. Der Knollenblätterpilz ist genau deshalb so gefährlich, weil in den ersten Stunden nach dem Verzehr noch keine wesentlichen Beschwerden auftreten.

Wenn das Gift Wirkung zeigt, hat es sich bereits im ganzen Körper verteilt. Es kommt dann zu schweren sechs bis neun Stunden anhaltenden choleraartigen Durchfällen und Erbrechen. Die Gifte des Knollenblätterpilzes, die sogenannten Amatoxine, beginnen bereits etwa 24 Stunden nach dem Verzehr die Leber zu zerstören. (eb)

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Wie Zink das Immunsystem stärken kann

© Tondone | AdobeStock

Risikogruppen schützen

Wie Zink das Immunsystem stärken kann

Anzeige | Wörwag Pharma GmbH & CO KG
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Chronisch kranke Kinder

Mangelernährung frühzeitig erkennen und konsequent angehen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Danone Deutschland GmbH, Frankfurt/Main
Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

© Oleh / stock.adobe.com

Zielgerichtete Interleukin-23p19-Inhibition

Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg v.d.H.
Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

© Steffen Kögler / stock.adobe.com

Reizdarmsyndrom und Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an