Feinstaub und Ruß: schlecht für die Herzdurchblutung
BOSTON (Rö). Wird die Belastung durch Feinstaub und Ruß vermindert, wie es jetzt durch die Einführung weiterer Umweltzonen erwartet wird, kommt dies herzkranken Menschen zu gute. Denn eine Studie aus den USA hat gezeigt: Erhöhte Luftbelastung verursacht bei KoronarPatienten Ischämien.
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Durch Abgase verschmutzte Luft setzt manchen KHK-Patienten zu.
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Damit gibt es jetzt eine schlüssige Erklärung für vielfach erhobene epidemiologische Daten. Solche Daten belegen, dass es zu Zeiten und an Orten mit erhöhter Luftverschmutzung vermehrt zu Herzinfarkten kommt. Sind dafür durch den Dreck ausgelöste Herzischämien die Ursache?
Diese Vermutung haben US-Wissenschaftler jetzt in einer Studie systematisch untersucht. Aufgenommen in ihre Untersuchung haben sie 48 Herz-Patienten nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus, wo sie wegen eines akuten Koronarsyndroms mit und ohne Herzinfarkt behandelt worden waren. Alle lebten im Gebiet von Boston im US-Staat Massachusetts. In dieser Region wechselt die Luftverschmutzung durch Feinstaub und Ruß stark.
Alle Patienten wurden bis zu viermal bei verschieden starker Luftbelastung mit einem Holter-EKG untersucht. Wichtigstes Ergebnis: Mit steigenden Feinstaub- und Rußkonzentrationen wurden häufiger ST-Strecken-Senkungen im Elektrokardiogramm regi-striert. Pro Quartile steigender Rußbelastung steigt die Häufigkeit einer ST-Streckensenkung von mindestens 0,1 mm um 50 Prozent, wurde aus der Analyse der Daten errechnet. Ähnliche Zusammenhänge gelten für den Feinstaub. Hier war die Rate von ST-Streckensenkungen um 22 Prozent erhöht, ein Wert, der gerade Signifikanz erreichte.
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