HIV-Prävention wird Top-Thema

MÜNCHEN (eb). Die Therapiemöglichkeiten bei HIV-Infizierten haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert - eventuell auch mit Aussicht auf Heilung in den nächsten zehn Jahren. Dies hat aber auch eine Kehrseite: ein nachlassendes präventives Verhalten.

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Bisher waren die Präventionsmaßnahmen in Deutschland erfolgreich. Doch im vergangenen Jahr ist die Zahl der Neuinfektionen mit HIV gestiegen, vor allem bei schwulen Männern.

"Die besseren Behandlungsmöglichkeiten, eventuell auch die Aussicht auf Heilung in den nächsten zehn Jahren, das heißt der Wegfall des Dramas Sterben und Tod, haben offenbar die über viele Jahre erfolgreiche Prävention unterminiert", sagt Dr. Hans Jäger, HIV-Therapeut und Präsident der 11. Münchner AIDS-Tage.

Dem früheren Schock bei einer Neuinfektion sei oft "ein cooles nonchalantes Verhalten bei neuen Patienten gewichen". Diese neue Haltung ist - wie berichtet - Anlaß für weitere Aufklärungskampagnen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Um die Versorgung der HIV-Infizierten in Deutschland weiter zu verbessern, sind noch mehr Daten erforderlich. Eine umfangreiche Quelle dafür bietet die deutsche HIV-Kohorten-Studie des Kompetenznetzes HIV/Aids, an dem inzwischen mehr als 50 Zentren beteiligt sind. Die Datenbank enthält inzwischen die Befunde von mehr als 10 000 HIV-Infizierten. Sie ist Vorbild für ähnliche Strukturen in Japan.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Cooles Verhalten statt Schock

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