Herzecho führt auf die Spur eines Enzymmangels

Veröffentlicht:
Diagnostik durch Herzecho: ein Thema bei Kongress-Ausstellungen und bei Diskussionen unter Kollegen.

Diagnostik durch Herzecho: ein Thema bei Kongress-Ausstellungen und bei Diskussionen unter Kollegen.

© Foto: sbra

WIESBADEN (mal). Patienten mit seltenen Krankheiten brauchen Hausärzte mit detektivischem Spürsinn. Angina pectoris, Kurzatmigkeit und Herzklopfen: das können zum Beispiel vorherrschende Symptome eines M. Fabry sein.

Nicht immer fallen Patienten mit Morbus Fabry, einer lysosomalen Speicherkrankheit, durch typische Angiokeratome auf oder durch Akroparästhesien. Bei manchen dominieren kardiale Symptome. Diese "Herzvariante des Morbus Fabry" liegt immerhin bei etwa drei Prozent der männlichen Patienten mit linksventrikulärer Hypertrophie (LVH) vor (Med Klin 103, 2008, 161).

Durch die fortschreitende LVH kommt es etwa zu Störungen der Reizleitung und Arrhythmien. Bei unklarer Hypertrophie oder Verdacht auf Morbus Fabry sollte dann die Aktivität des Enzyms Alpha-Galaktosidase A bestimmt und eventuell zusätzlich eine Genotypisierung veranlasst werden. Ist die Diagnose gesichert, kann unter Enzymersatz-Therapie zum Beispiel ein Rückgang der Ventrikelwand- und Septumdicke beobachtet werden, wie Professor Michael Beck aus Mainz bei einem bei Diagnose 65 Jahre alten Patienten dokumentiert hat.

Eine seltene Erkrankung liegt dann vor, wenn weniger als fünf von 10 000 Menschen davon betroffen sind. Mehr als 5000 Erkrankungen gelten als selten. "Vor allem das Fehlen eines nationalen Konzeptes verhindert, dass sich die Lebensqualität dieser Menschen verbessert", hat Professor Alfred Georg Hildebrandt aus Bonn beim Kongress in Wiesbaden kritisiert.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview zum 128. Deutschen Ärztetag

StäKo-Vorsitzender Herrmann: „Unsere Weiterbildungen sind überladen“

Lesetipps
Dr. Sonja Mathes sprach sich bei der Hauptversammlung des Marburger Bundes dafür aus, die Kolleginnen und Kollegen dabei zu unterstützen, die bald obligatorische Zeiterfassung für Ärzte an Unikliniken konsequent einzufordern.

© Rolf Schulten für die Ärzte Zeitung

143. Hauptversammlung des Marburger Bundes

MB-Delegierte: Elektronische Zeiterfassung an Unikliniken muss durchgesetzt werden

Dr. Andreas Botzlar, 2. Vorsitzender des Marburger Bundes

© Porträt: Rolf Schulten | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

Podcast „ÄrzteTag vor Ort“

Klinikärzte in der Primärversorgung – kann das gehen, Herr Dr. Botzlar?