Herzinsuffizienz: Therapien addieren sich

LOS ANGELES (ob). Die in Leitlinien bei chronischer Herzinsuffizienz empfohlenen Therapien verbessern die Überlebenschancen der Patienten auch im Praxisalltag. Mit jeder zusätzlichen Therapie addiert sich dabei der prognostische Nutzen.

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Für mehrere Behandlungsstrategien ist in kontrollierten Studien gezeigt worden, dass damit bei Patienten mit Herzinsuffizienz und reduzierter Auswurffraktion die Sterberate gesenkt werden kann.

Lässt sich dieser prognostische Nutzen auch unter den komplexeren Bedingungen des klinischen Alltags reproduzieren?

Dieser Frage sind US-Forscher jetzt in einer Fall-Kontrollstudie auf Basis von Daten aus einem großen Herzinsuffizienz-Register (IMPROVE-HF) nachgegangen (J Am Heart Assoc 2012; 1: 16).

Analysiert wurden dabei die Assoziationen der in Leitlinien als prognostisch günstig empfohlenen Therapien mit der 2-Jahres-Mortalität.

Dazu verglichen die Forscher die Therapien bei 1372 Patienten, die nach zwei Jahren gestorben waren (Fälle) mit denen bei 2752 Patienten, die noch lebten (Kontrollen).

Ergebnis: Sechs von sieben zur Prognoseverbesserung empfohlene Therapien, darunter Betablocker, RAS-Blocker (ACE-Hemmer, Sartane) oder auch apparative Therapieverfahren wie die kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) oder der implantierbare Defibrillator (ICD) waren jeweils mit einer signifikanten Reduktion der Gesamtsterberate assoziiert.

Betablocker und CRT zeigten mit einer relativen Reduktion der Gesamtmortalität um mehr als 50 Prozent den stärksten Effekt.

Zudem konnten die Untersucher erstmals zeigen, dass bei einer Addition der Therapien ein Zuwachs an prognostischem Nutzen resultierte. Schon die Kombination aus Betablocker und RAS-Blocker reduzierte die Mortalitätsrate um rund 60 Prozent.

Kam als indizierte Therapie noch ein ICD in Kombination mit adäquater Patientenunterweisung hinzu, ergab sich sogar eine Mortalitätsreduktion um mehr als 80 Prozent.

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