Meningokokken

Impfquoten im Süden Bayerns sehr niedrig

Vier von fünf Kleinkindern sind in Deutschland gegen Meningokokken C geimpft. Die Impfquoten sind jedoch regional sehr verschieden.

Veröffentlicht:

BERLIN. Infektionen mit Meningokokken C verlaufen trotz moderner Therapien bei knapp neun Prozent der Patienten tödlich. Daher ist es sehr erfreulich, dass die Impfung nach acht Jahren im Impfkalender gut akzeptiert wird, berichten Forscher vom Versorgungsatlas. Nach einer Analyse ärztlicher Abrechnungsdaten von 2009 bis 2014 sind bundesweit 80,2 Prozent der Kinder im zweiten Lebensjahr geimpft (www.versorgungsatlas.de).

Die Analyse ergab aber große regionale Unterschiede. In den Bundesländern schwankten die Impfquoten des Geburtsjahrgangs 2009 von knapp 70 Prozent in Bayern bis 82 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern. Beim Jahrgang 2013 war der Abstand geschrumpft: In Bayern lag die Quote bei rund 75 Prozent, in Mecklenburg-Vorpommern um zehn Prozentpunkte darüber. In den Landkreisen variieren die Impfquoten weiterhin sehr stark. Beim Geburtsjahrgang 2013 fallen bayerische Kreise mit besonders niedrigen Quoten auf: Bad Tölz-Wolfratshausen (32 Prozent), Rosenheim (50 Prozent) und Miesbach (55 Prozent). Der Abstand des Schlusslichts beträgt dabei über 60 Prozentpunkte zu den Spitzenreitern Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt), Peine (Niedersachsen) und Zweibrücken (Rheinland-Pfalz).

Als Ursache für die niedrigen Quoten wird unter anderem eine kritische Haltung der Eltern zu Impfungen vermutet. So sind Umfragen zufolge 35 Prozent der Eltern Impfskeptiker und etwa ein Prozent lassen ihre Kinder grundsätzlich nicht impfen. (eb/eis)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Sie fragen – Experten antworten

IgA-Mangel: Wie gegen Meningokokken impfen?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Unterschiedliche DXA-Scores wichtig

Osteoporose bei Männern: Tipps zur Diagnostik und Therapie

Lesetipps
Man hält sich Bauch

© Fabio Camandona / Getty Images / iStock

RV verdreifacht RA-Mortalität

So lässt sich die rheumatoide Vaskulitis diagnostizieren

Operation am Auge

© flywish - stock.adobe.com

Perforierende Augenverletzungen

Fremdkörpertrauma: Was ins Auge geht, kann auch gut (r)ausgehen