Manchmal muß es ein starkes Opioid sein

BONN (hbr). Eine prospektive Studie bestätigt die Wirksamkeit von Oxycodon im Alltag auch bei Patienten mit chronischen, nicht-malignen Schmerzen. Meist genügt dabei eine Tagesdosis zwischen 5 mg und 40 mg.

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Die im Juli beendete, prospektive Studie umfaßt die Daten von 4166 chronisch schmerzkranken Patienten im Alter zwischen 15 und 96 Jahren. Die vorläufigen Ergebnisse hat Privatdozent Michael Überall vom Institut für Neurowissenschaften, Algesiologie und Pädiatrie in Nürnberg beim ersten deutschen Schmerzgipfel in Bonn vorgestellt.

Ein Fünftel der Teilnehmer hatte bereits seit ein bis drei Jahren Schmerzen - 40 Prozent mehr als drei Jahre. Bei 81 Prozent seien Probleme mit dem Haltungs- und Bewegungsapparat oder eine Neuropathie die Ursache gewesen, so Überall bei der Veranstaltung des Unternehmens Mundipharma.

Die Teilnehmer hatten, teilweise in Kombination, eine Therapie mit nicht-opioidhaltigen Präparaten (70 Prozent) oder mit schwachen Opioiden (52 Prozent) erhalten. Trotzdem war die mittlere Schmerzintensität hoch: Auf einer von Null bis Zehn steigenden Schmerzskala erreichte sie den Wert Sieben.

Von dem angestrebten Therapieziel - Abnahme der Schmerzintensität auf im Mittel 3,3 Punkte - war dies weit entfernt.

In der Studie erhielten die Patienten zusätzlich oder als Monotherapie Oxycodon (Oxygesic®). Damit erreichten innerhalb von drei bis vier Wochen 86 Prozent das Therapieziel: Die mittlere Intensität sank auf 3,2. Zudem hatten zu Beginn der Studie nur sechs Prozent keine schmerzbedingten Einschränkungen, jetzt waren es dagegen elfmal so viel.

Die mittlere Tagesdosis betrug 34 mg. Für Patienten, deren Schmerzen nicht durch einen Tumor verursacht sind, genügen der Fachinformation zufolge meist 40 mg des Opioids. Tatsächlich konnten 85 Prozent der Patienten mit dieser Dosis ausreichend behandelt werden. Nur jeder Sechste mußte weiter steigern. 53 Prozent kamen sogar mit täglich nur 5 bis 20 mg des Präparats aus.

Als Nebeneffekt kam es zu den bei Opioiden häufiger auftretenden Obstipationen. Dagegen waren unerwünschte Wirkungen der vorherigen Therapien, etwa Müdigkeit, Niedergeschlagenheit, Lustlosigkeit und Konzentrationsstörungen, mit Oxycodon um 25 bis 59 Prozent seltener.

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