Nach der Menopause

Mehr Brüche bei Gewichtsschwankungen

Ändert sich das Körpergewicht, steigt bei Frauen nach der Menopause das Risiko für Knochenbrüche. Das gilt sowohl für eine Gewichtsabnahme als auch eine -zunahme.

Veröffentlicht:

LOS ANGELES. Forscher um Carolyn Crandall von der University of California in Los Angeles haben das Frakturrisiko nach der Menopause in einer Post-hoc-Analyse der Daten untersucht, die in der Women's Health Initiative Observational Study und in den Women's Health Initiative Clinical Trials gewonnen worden waren (BMJ 2015; 350: h25).

Mehr als 120.000 Frauen im Alter zwischen 50 und 79 Jahren waren daran beteiligt gewesen.

65,5 Prozent der Frauen hatten innerhalb der ersten drei Jahre nach Aufnahme in die Studie ihr Gewicht innerhalb eines 5-Prozent-Bereichs stabil gehalten. Sie dienten als Referenzgruppe.

Beobachtet über 18 Jahre

15 Prozent hatten 5 Prozent und mehr an Gewicht verloren und 19 Prozent hatten im gleichen Maß dazugewonnen. Für maximal 18 Jahre zeichneten die Forscher dann die Inzidenz von Frakturen auf.

Im Vergleich zu stabilem Gewicht ging Gewichtsabnahme mit einer um 65 Prozent erhöhten Inzidenz von Hüftfrakturen einher. Die Inzidenz von Frakturen am Körperstamm war um 30 Prozent, die an Armen um 9 Prozent erhöht.

Des Weiteren spielte es eine Rolle, ob ein Gewichtsverlust absichtlich herbeigeführt worden oder unbeabsichtigt eingetreten war. Im letzteren Fall stieg die Rate an Hüftfrakturen um 33 Prozent und jene von Wirbelbrüchen um 16 Prozent.

Nach absichtlichem Abnehmen waren Beinbrüche um 11 Prozent häufiger als bei stabilem Gewicht, die Inzidenz von Hüftfrakturen ging hingegen um 15 Prozent zurück.

Zunahme schützt nicht vor Frakturen

Demgegenüber war die Gewichtszunahme mit einer um 18 Prozent höheren Rate an gebrochenen Beinen und einer um 10 Prozent erhöhten Inzidenz von Armfrakturen assoziiert.

Man könne demnach nicht einfach sagen, dass Gewichtszunahme vor Frakturen schützt, so die Forscher. Dieses traditionelle klinische Paradigma stehe nach den vorliegenden Ergebnissen in Zweifel.

Zunehmend werde erkannt, dass Frauen in der Menopause mit Frakturen nach geringfügigen Stürzen oft adipös seien. "Ärzte sollten sich zudem bewusst sein, dass sogar eine absichtliche Gewichtsabnahme mit einer erhöhten Rate an Beinfrakturen vergesellschaftet ist", so die Forscher weiter.

Mögliche Effekte auf die Frakturinzidenz sollten auch im Rahmen von Studien bedacht werden, die auf Gewichtsabnahme abzielen. (rb)

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